6. September 1968: Straßenbau überall in der Stadt

6.9.2018, 07:00 Uhr
6. September 1968: Straßenbau überall in der Stadt

© Launer

Die städtischen Straßenbauer bleiben fast unbeachtet, obwohl sie zur Zeit vollauf damit beschäftigt sind, neue Trassen anzulegen, gewohnte Strecken zu verbreitern oder verschiedene Schönheitskorrekturen vorzunehmen. Allein für die größeren Vorhaben – so berichtet Oberbaurat Johann Raab vom Tiefbauamt – werden in diesem Jahr rund 6 Millionen DM ausgegeben.

Nur die Kraftfahrer spüren diese Tätigkeit. Sie müssen wieder einige Umwege in Kauf nehmen, wenn auch im Programm 1968 so schwierige Operationen wie am Plärrer oder an der Karolinenstraße fehlen.

Drei neuralgische Punkte

Obenan in der Liste steht die Innere Laufer Gasse, die sich bis Ende des nächsten Monats im neuen Gewand präsentieren soll. Außer den Bauarbeiten zwischen dem Theresienplatz und dem Laufer Schlagturm, die rund 375.000 DM kosten, gibt es zwei andere Stellen im engeren Stadtgebiet, die jetzt umgestaltet werden: das Ostende der Johannisstraße mit der neuen Einmündung in den Westtorgraben und der Ausbau der Pfannenschmiedsgasse zwischen der Breiten Gasse und dem Hallplatz zum Dorado für Fußgänger. Beide Vorhaben stehen mit je 200.000 DM zu Buch.

6. September 1968: Straßenbau überall in der Stadt

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Dafür verschwinden noch in diesem Monat Menschen und Maschinen am Wöhrder Talübergang. Die Kressengarten-, Dürrenhof- und Bahnhofstraße werden in einigen Wochen bis auf die letzte Verschleißschicht vollendet sein, die erst im nächsten Jahr aufgebracht wird. Denn das Tiefbauamt will zunächst einmal abwarten, ob sich in dem aufgeschütteten Verkehrsknoten das Erdreich senkt.

Schwerpunkt im Süden

Ein besonderer Schwerpunkt des Straßenbaues hat sich außerdem im Süden von Nürnberg gebildet. Über die nördliche Fahrbahn der Trierer Straße – für den Abschnitt vom Osteingang des Südfriedhofes bis zur Münchener Straße müssen 1,1 Millionen DM ausgegeben werden – können noch heuer die Autos rollen. Dazu kommen die ersten Erdarbeiten für die Otto-Bärnreuther-Straße beiderseits der U-Bahn in Langwasser, die insgesamt rund 10 Millionen DM kosten wird. Teile der Oppelner und der Glatzer Straße vervollständigen das Programm im neuen Stadtteil.

Welche Rücksichten die Männer vom Tiefbauamt zuweilen nehmen müssen, zeigt das Beispiel des Knotenpunktes an der Stadtgrenze im Westen. Die Fürther Kirchweih steht bevor. Bis dorthin soll die Kreuzung Fürther Straße/Ludwig-Quellen-Straße, für die die Stadt rund 1 Million DM beisteuert, vollendet sein.

Auch im Südwesten hinterlassen die Straßenbauer ihre Spuren. Abgesehen von der bereits begonnenen Beseitigung der „Mausefalle“ in der Nopitschstraße werden in der nächsten Zeit auch die Arbeiten für die neue Verkehrsführung Südwest anlaufen: Verlegung der Straßenbahngeleise zwischen dem Schlachthof und der Bahnunterführung, der Bau von Leitplanken und Mittelinseln. Durch das neue Einbahnsystem – stadtauswärts über die Rothenburger und Schweinauer Straße, stadteinwärts über die Schwabacher Straße – werden die Kraftfahrer künftig schneller vorankommen.

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