64 Bäume in einer Woche: Weitere Fällungen in Nürnberg geplant

22.11.2019, 12:47 Uhr
Weil Bäume bei Bauarbeiten im Weg sind oder bereits abgestorben, lässt die Stadt sie fällen. Nachgepflanzt werden sie an anderer Stelle jedoch nicht.

© dpa Weil Bäume bei Bauarbeiten im Weg sind oder bereits abgestorben, lässt die Stadt sie fällen. Nachgepflanzt werden sie an anderer Stelle jedoch nicht.

"Mit Ausnahme der Bäume in der Wandererstraße und der Grundschule in Thon sind alle Bäume bereits abgestorben", lautet das Argument der Stadt Nürnberg für zahlreiche Fällungen, die in der kommenden Woche geplant sind. Davon betroffen sind nicht nur verschiedene Stadtteile, sondern auch unterschiedliche Baumarten wie Birken, Fichten, Lärchen, Ahornbäume und mehr. Insgesamt sind es im Zeitraum von 25. bis 29. November 64 Bäume. Diese werden "aufgrund des ausreichenden Baumbestands vor Ort nicht nachgepflanzt", sagt die Stadt dazu.

An Straßen und Parkplätzen, die von den Baumpflegemaßnahmen und Fällungen betroffen sind, stellt Sör 72 Stunden vor den Arbeiten Halteverbotsschilder auf. Die Stadt bittet darum, die Halteverbote zu beachten, damit die ausführenden Firmen ihre Arbeit wie vorgesehen erledigen können.


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Betroffen sind im einzelnen folgende Bäume in den jeweiligen Stadtteilen:

- In Buchenbühl im Märzenweg gegenüber den Hausnummern 24a bis 32 fällt Sör drei Birken mit Stammdurchmessern von 45 bis 58 Zentimetern.

- In Thon in der Straße Am Thoner Espan werden vor dem Kinderhort eine Eberesche, eine Felsenbirne, eine Fichte, eine Lärche und eine Kirsche mit Stammdurchmessern von 15 bis 89 Zentimetern entfernt. Auf dem Gelände der gegenüberliegenden Grundschule fallen zwei Ahorne und zwei Buchen mit Stammdurchmessern von 22 bis 38 Zentimetern wegen einer Baumaßnahme den Motorsägen zum Opfer. Diese werden "aufgrund der beengten Situation" ebenso nicht mehr nachgepflanzt.

43 Birken und Kiefern betroffen

- In Seeleinsbühl werden in der Hautschstraße am Kinderspielplatz drei Ahorne und eine Kirsche mit Stammdurchmessern von 8 bis 25 Zentimetern gefällt. Ebenso rückt Sör in der Wandererstraße gegenüber Hausnummer 12 an, dort sind zwei Ahorne mit Stammdurchmessern von 17 und 34 Zentimetern wegen einer Baumaßnahme betroffen. Sie werden ebenso nicht nachgepflanzt.

- In Finkenbrunn geht es am Durchgang zwischen Wacholderweg und Finkenbrunn insgesamt 21 Birken und Kiefern an den Kragen.

- In Altenfurt rückt Sör in der Raudtener Straße an. Hier stehen 22 Birken und Kiefern mit Stammdurchmessern von 25 bis 35 Zentimetern, die gefällt werden.

- Auch im Stadtteil Reichelsdorf wird an der Thomas-Kolb-Brücke zur Motorsäge gegriffen. Hier sind drei Erlen mit Stammdurchmessern von jeweils 30 Zentimetern betroffen.

"Viel zu wenig Grün"

Bereits in dieser Woche (18. bis 22. November) rückte Sör in mehreren Stadtteilen an, um Bäume zu fällen, unter anderem in Kleinweidenühle und Gibitzenhof. Bereits eine Woche zuvor wurde im Stadtteil Langwasser im Bürgergarten eine Birke wegen eines neuen Wasseranschlusses entfernt.

Die Kreisgruppe des Bund Naturschutzes Nürnberg Stadt kritisiert derweil, dass es in Nürnberg "viel zu wenig 'Grün' gibt". Bäume würden ein Stück Natur in eng besiedelte Gebiete bringen und die Lebensqualität verbessern. Auf ihrer Website können Bürger Baumfällungen melden, die gegen die Schutzverordnung der Stadt verstoßen.

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