8. April 1970: Hässlicher Anblick

Nürnberg - Nur einen Steinwurf weit vom Dürer-Haus – im nächsten Jahr zum 500. Geburtstag des großen Künstlers eines der ersten Ziele für viele Gäste aus nah und fern – liegen die niedrigen Behelfsbauten, zwischen denen im Bombenhagel stehengebliebene Mauern aufragen.

Dahinter erheben sich provisorisch zusammengeflickte Wohnhäuser, deren Fassaden 25 Jahre danach immer noch die Wundmale des Krieges tragen. Ein Schornstein aus Backsteinen – im Bild vor dem Tiergärtnertor-Turm – trägt ebenfalls zum trostlosen Eindruck bei, den das Viertel zwischen Agnesgasse, Bergstraße und Albrecht-Dürer-Straße trotz der dort inzwischen errichteten Neubauten noch auf weite Strecken macht.

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Nürnberg

4.5.2020, 07:11 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im April 1970

Bis zum Dürer-Jahr 1971 lassen sich solche häßlichen Baulücken in der Altstadt freilich nicht mehr schließen. Diese Aufgabe hätte schon vor vielen Jahren unter städtischer Regie angepackt werden müssen. Dennoch kann niemand der Stadt Saumseligkeit vorwerfen.

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Denn den Männern vorn Bauhof fehlte damals ganz einfach das nötige Instrumentarium: eine Wiederaufbau- und Baugesetzgebung in Bayern, Deshalb veranschaulicht dieses Foto – von der Agnesgasse aus aufgenommen – besonders gut, wie aus Gesetzeslücken eines Tages Baulücken werden können.