Abriss im Präsidium: Ermittlungen gegen Abbruchfirma

2.8.2016, 10:52 Uhr
Seit Wochen werkelt eine Abbruchfirma auf dem Gelände des Polizeipräsidiums. Doch nun steht der Verdacht im Raum, dass die Firma schadstoffbelastete Baustoffe unsachgemäß entsorgt haben soll.

© Michael Matejka Seit Wochen werkelt eine Abbruchfirma auf dem Gelände des Polizeipräsidiums. Doch nun steht der Verdacht im Raum, dass die Firma schadstoffbelastete Baustoffe unsachgemäß entsorgt haben soll.

Unter den Augen der Ordnungshüter haben die Arbeiter offensichtlich gegen die Vorschriften verstoßen und sich möglicherweise strafbar gemacht. Die Firma hatte den Auftrag, Bauteile des Polizeipräsidiums zu entkernen und eine Fahrzeughalle abzureißen. Doch die marode Substanz hat es in sich: In den 50er und 60er Jahren wurde Material verbaut, von dem heute bekannt ist, dass es krebserregend sein kann. Teerpappe oder Mineralfasern sind auch im Präsidium am Jakobsplatz verbaut worden.

Der Abriss ist ein Teil der umfangreichen Sanierungsarbeiten, die der Freistaat hier umsetzt. Rund 49 Millionen Euro investiert der Staat in die Erneuerung. Doch Kripo-Beamte wurden bei den Abbrucharbeiten misstrauisch, es ging auf der Baustelle wohl nicht mit rechten Dingen zu. Es kam zur Anzeige, seit Ende Juli ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gegen die Firma, so Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke.

Die ermittelnde Kripo ist aber nicht die hiesige. "Wir haben das Präsidium Nürnberg gebeten, den Fall an das Polizeipräsidium München weiterzugeben", sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Das dortige Kommissariat 13 hat sich nun dieser Sache angenommen.

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