Alle Bilder: Polit-Prominenz bei Nürnbergs Neujahrsempfang
9.1.2019, 19:44 UhrBei den Ansprachen zu Neujahr wird Maly gerne grundsätzlich. In diesem Jahr hielt er ein Plädoyer für Europa, um dann den Bogen zur Kulturhauptstadt-Bewerbung Nürnbergs zu spannen. Maly bedauerte, dass die Kluft "zwischen dem europäischen Gedanken als Friedensprojekt und der allgemeinen Wahrnehmung von Europa als vermeintlich nicht beherrschbare Bürokratie, als permanenten 'Kontrollverlust' nationaler Politik" oder als "Gurkenkrümmungs-Verordnungserlasser" so groß sei. Dabei sei Europa doch viel mehr als die EU.
Neben seinen Erläuterungen zum theoretischen Überbau der Kulturhauptstadtbewerbung für 2025 appellierte der Oberbürgermeister auch, im Mai zur Europawahl zu gehen. "Wir alle müssen hingehen zur Wahl und wir alle sollten die demokratischen Kräfte wählen, die dieses Europa voranbringen wollen."
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur
Unter den 1500 Gästen waren Kulturschaffende und Repräsentanten verschiedener Religionen wie zum Beispiel Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern. Allein die namentliche Begrüßung der Gäste zu Beginn der Veranstaltung dauerte elf Minuten. Es kamen Vertreter aus Wirtschaft, Handel und Handwerk ebenso wie zum Beispiel Polizeipräsident Roman Fertinger oder Michael Braun, Präsident der Ohm-Hochschule. Natürlich durfte auch die Politik nicht fehlen: Zu den prominentesten Gästen gehörten Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Alt-Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) oder die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD).
Während sich die einen bei Reden und Small-Talk Häppchen und Rotwein schmecken ließen, nutzten andere den Rahmen des Empfangs zum stillen politischen Protest: Aktivisten des deutschlandweit aktiven Bündnisses "Seebrücke" demonstrierten mit Plakaten und Straßenmalkreide gegen Abschottung und für mehr proaktive Hilfe in der Flüchtlingspolitik. Bei den Gästen, denen sie beim Verlassen der Halle Flyer mit dem Slogan "Sicherer Hafen" in die Hand drückten, erregte die Aktion wenig Aufsehen: Die meisten nahmen den Protest still zur Kenntnis und verabschiedeten sich dann in die winterliche Nacht.
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