Am Nordbahnhof entstehen 120 weitere Wohnungen

27.10.2017, 12:57 Uhr
Am Nordbahnhof entstehen 120 weitere Wohnungen

© Roland Fengler

In den betagten Lagerhallen in der Kreulstraße 40 war zuletzt lange die Noris-Arbeit mit ihrem Gebrauchtmöbellager und dem Noa-Laden ansässig. Das Gebäude steht seit längerem leer — und ursprünglich sollte es eigentlich weiter gewerblich genutzt werden. Doch da es sich zum großen Teil um ein Mischgebiet handelte, wie Baureferent Daniel Ulrich betont, unterstütze die Stadt das Ansinnen, dass hier weitere Wohnungen gebaut werden.

Auf dem insgesamt 13,6 Hektar großen Gelände sind in den vergangenen fünf Jahren nicht nur eine neue Dreifachturnhalle mit Schul- und Betreuungsräumen sowie einem Jugendtreff entstanden, sondern 85 Reihenhäuser und 135 Eigentumswohnungen in bis zu fünfgeschossigen Gebäuden. Da die Erschließung auch im Bereich der Kreulstraße gut und der Druck auf dem Nürnberger Wohnungsmarkt deutlich höher als im gewerblichen Bereich sei, gilt die Genehmigung einer Wohnanlage als problemlos machbar, so Ulrich.

Die BPD Immobilienentwicklung GmbH hat sich kürzlich "in einem umkämpften Bieterverfahren", wie betont wird, um die rund 11 000 Quadratmeter große Fläche gegen andere Projektentwickler durchgesetzt. Man freue sich darauf, "an diesem wichtigen innerstädtischen Standort unsere Vision von Gestaltung lebendiger Räume umsetzen zu können", sagt Günter Schenk, Niederlassungsleiter der BPD. Er spricht von "bester innerstädtischer und dennoch ruhiger Wohnlage im Nürnberger Norden".

Nach dem Auslaufen des bestehenden Mietvertrags und dem Abbruch der Bestandsgebäude will BPD auf dem Grundstück ab 2019 rund 120 Eigentumswohnungen mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen sowie einer Kindertagesstätte "mit einem besonderen, überregionalen Konzept" realisieren. Mit der weiteren Planung wurde das Architekturbüro Rother (Nürnberg) beauftragt, mit dem BPD unter anderem das derzeit im Bau befindliche Projekt Espan in Fürth mit 128 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten realisiert.

"Kindergarten mit überregionalem Konzept"

Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord, lobt den weiter voranschreitenden Ausbau des Nordbahnhof-Areals, der bisher "gut gelungen" sei. Er wünscht sich aber, dass durch den Start der Bebauung im nördlichen Teil des Ex-DB-Geländes auch der geplante Steg über den Nordring verwirklicht wird. Mit Blick auf den Lärmschutz hoffen Schmidt und Ulrich auf den seit längerem angedachten "Gewerberiegel", der am Rand zum Nordring entstehen soll.

Benjamin Otto, verantwortlicher BPDProjektentwickler in Nürnberg, hält den Standort angesichts der Laufnähe zur Kaiserburg und dennoch ruhigen Wohnlage für "einmalig". Es sei zudem "eines der letzten größeren bebaubaren Grundstücke im beliebten Nürnberger Norden".

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