"Schlicht antisemitisch"

Anfeindungen gegenüber Nürnberger 2G-Wirt: Radikalisierte Kommentatoren

22.9.2021, 18:00 Uhr
In der "Garage" gilt ab Oktober die 2G-Regel.

© Max Söllner, NNZ In der "Garage" gilt ab Oktober die 2G-Regel.

"Systemling", kommentiert ein Facebook-User den Entschluss von Ali Akar, ab Oktober ausschließlich Geimpfte und Genesene im Innenraum seiner Bar zu bedienen. Den Ungeimpften fehle "nur noch ein Zeichen an der Jacke", schreibt eine andere Person.

Antisemitische Vergleiche

Halt, Stopp! Spätestens hier, wenn der industrielle Massenmord an Jüdinnen und Juden verharmlost wird, sind alle Grenzen überschritten. Das ist schlicht antisemitisch. Aber auch jenseits davon geben die Reaktionen auf Akars Ankündigung Einblicke in die gefährliche (Rechts-)Radikalisierung nicht weniger Impfskeptiker und Querdenker.

Ja, man "darf" die 2G-Regel sachlich kritisieren, was unter Akars Beitrag durchaus auch gelingt. Unterschieden werden muss aber allein schon, ob sie vom Staat zur Pflicht gemacht oder von Privatunternehmern wie Akar mittels Hausrecht eingeführt wird. Angesichts der langen Durststrecke, die Gastronomen durchgemacht haben, ist deren Wunsch nach Absicherung durch die 2G-Regel nachvollziehbar. Doch zu einer solchen Differenzierung sind die radikalisierten Kommentatoren unfähig.

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