LKA ermittelt

Anschlag auf Commerzbank? Was hinter dem Großeinsatz an der Fürther Straße steckt

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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Alexander Brock

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24.3.2022, 15:07 Uhr
Ein Sprengstoff-Team aus München rückte an und untersuchte das Gebäude der Commerzbank mit spezieller Ausrüstung.

© Toma Ein Sprengstoff-Team aus München rückte an und untersuchte das Gebäude der Commerzbank mit spezieller Ausrüstung.

Gegen 8 Uhr morgens hatte ein Briefumschlag in der Commerzbank-Filiale an der Fürther Straße Feuer gefangen, es kam zu einer Stichflamme. Dies bestätigte ein Sprecher der Polizei vor Ort. Die Fürther Straße wurde daraufhin im Bereich Eberhardshof auf unbestimmte Zeit gesperrt. In Nürnberg herrschte daraufhin großes Verkehrschaos.

Die Polizei bat am Vormittag und Mittag alle Verkehrsteilnehmer, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Eine Vielzahl an Rettungskräften der Polizei, der Berufsfeuerwehr Nürnberg sowie des Rettungsdienstes waren im Einsatz. Zudem fanden Untersuchungen des Landeskriminalamts (LKA) zur Ursache der Stichflamme statt. "Es kann dauern", hieß es seitens der Polizei. Ein "Entschärfer"-Team aus München nahm die Filiale mit spezieller Ausrüstung unter die Lupe.

Es stellte sich heraus: Eine Mitarbeiterin in der Poststelle hatte ein Brief-Kuvert geöffnet, daraus kam die Stichflamme. LKA-Sprecher Ludwig Waldinger spricht von einer "kleinen Explosion", die es gegeben haben soll.

Die Postsendungen werden nun alle auf Sprengstoff und andere Substanzen untersucht und dafür in das kriminaltechnische Labor nach München gebracht. Zudem sicherte der Kriminaldauerdienst Mittelfranken Spuren vor Ort. Es steckt eine "menschliche Absicht" dahinter, berichtet NN-Polizeireporter Alexander Brock. Erste Hinweise deuten auf eine gezielte Attacke hin. Weitere Hintergründe und mögliche Motive sind jedoch noch unklar.

Vor der Commerzbank wurden Zelte aufgebaut, um das übriggebliebene Material des Kuverts sowie die anderen Postsendungen dort zu lagern. Die 63-jährige Poststellen-Mitarbeiterin wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und wegen einer möglichen Rauchgasvergiftung vorsorglich behandelt. "Sie erlitt glücklicherweise keine schlimmeren Verletzungen", so LKA-Sprecher Waldinger.

Mehrere Gebäude in unmittelbarer Nähe wurden von den Einsatzkräften evakuiert. Der U-Bahn-Abgang an der Haltestelle Eberhardshof am Triumph-Adler-Gelände war außerdem gesperrt.

Um 13.10 Uhr hat die Polizei die Straßensperre aufgelöst, die Fürther Straße ist seitdem stadtauswärts wieder befahrbar.

Dieser Artikel wurde am 24. März 2022 um 13.20 Uhr aktualisiert.


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