Ansturm beim Tag der offenen Tür im Knoblauchsland

7.5.2017, 17:43 Uhr
Beim Tag der offenen Tür im Knoblauchsland war teilweise so viel los, dass es kein Duchkommen mehr gab.

© Michael Matejka Beim Tag der offenen Tür im Knoblauchsland war teilweise so viel los, dass es kein Duchkommen mehr gab.

Es geht um Gemüse, Zierpflanzen, Rezepte, Informationen – aber für Kinder sind vor allem andere Dinge interessant. "Kann man hier auch einen Traktor sehen, das haben wir unserem Kleinen versprochen", fragt eine Mutter auf dem Hof von Nordgrün. Hier nicht, aber nebenan.

Dafür geht es bei dem Garten- und Landschaftsbauunternehmen hoch hinaus - per Hebebühne. Und der Rundumblick lässt gleich die nächste Kinderattraktion erspähen: Pferde. Die Pferdefreunde Knoblauchsland bieten Kutschfahrten an. Ein Rundweg zwischen Feldern und Glashäusern: der Renner bei den Gästen. Wer immer noch nicht genug von Pferden hat, ist auf dem Hof der Familie Bauer gut aufgehoben. Dort lassen sich die Tiere auch geduldig streicheln. Wer sich nicht ganz an die großen Rösser herantraut: Es gibt auch drei Lämmer, die sich knuddeln lassen.

"Wir haben 90 Helfer hier", sagt Fritz Bauer, der Chef auf dem Hof. Alles Freunde und Bekannte. Sie haben schon Tage vorher mit angepackt, um den Hof so richtig aufzuhübschen - inklusive frischer Farbe. Viele der Menschen, die auf dem Hof vorbeischauen, kennen die Produkte der Bauers gut. Sie kaufen regelmäßig an den Marktständen in der Region ein und wollen nun sehen, wo das Gemüse herkommt. Wer mag, kann auch gleich bei der Ernte helfen. Spargelstechen für jedermann steht auf dem Programm. "Wenn man das noch nie gemacht hat, ist es gar nicht so leicht", sagt Bauer.

Gar nicht so leicht ist es im Moment auch, genug Knoblauchsländer Spargel auf den Markt zu bringen. Die Saison hat heuer wegen der hohen Temperaturen früher als gewöhnlich begonnen. Die Kunden hatten da aber noch keinen so rechten Appetit auf das Edelgemüse. Jetzt dafür umso mehr - aber für eine gute Ernte fehlt derzeit die Wärme. Der Preis bleibt dafür stabil. Acht Euro kostet der schöne Spargel pro Kilo, Suppenspargel fünf.

Was man aus den Produkten aus dem Knoblauchsland alles zaubern kann, sieht man in der Festhalle. Die Landfrauen verarbeiten Rhabarber heuer kurzerhand mal ganz anders: zu pikanter Salsa. Die Probierhäppchen gehen schnell über die Theke, die Rezeptheftchen sind heiß begehrt.

Ein paar besondere Häppchen-Infos gibt es ein paar Meter weiter: Die Berufsschule Fürth zeigt essbare Blüten. "Das ist jetzt absolut im Trend", sagt Jürgen Schmidt. Einfach ist es jedoch nicht, den richtigen
Teil der richtigen Pflanze ins richtige Essen zu geben – deshalb warnt die Berufsschule in einem Quiz auch vor Blüten, die besser nicht auf dem Teller landen sollten.

"Knoblauchsland-Gemüse"-Kiste ab 15. Mai

Was jedoch bald auf den Tellern landet, ist die "Knoblauchsland-Gemüse"-Kiste. Am 15. Mai wird die zugehörige Internetseite freigeschaltet, auf der man die Ware abonnieren kann. Online findet man Porträts der Landwirte, die das Gemüse anbauen und passende Rezepte für das, was gerade Saison hat. "Die Menschen wissen oft gar nicht mehr, was gerade wächst", sagt Fritz Bauer, "im Supermarkt gibt es schließlich immer alles, obwohl es hier gar nicht wächst."

Ansturm beim Tag der offenen Tür im Knoblauchsland

Die frische Ware vor den Toren der Stadt kommt an: Die Besucher schleppen Pflänzchen und Gemüse zu ihren Autos, laden den Kofferraum voll. Überhaupt waren etliche Besucher mit dem Auto da – obwohl die Veranstalter im Vorfeld davon abgeraten und auf die öffentlichen Verkehrsmittel verwiesen haben. Zwar wurde versucht, möglichst viele Parkflächen frei zu halten, aber auch die waren schnell voll.

Die Autos parkten auf den Feldwegen, stellenweise war kaum ein Durchkommen. Für die Veranstaltung wurden 30.000 bis 40.000 Besucher erwartet – und weil es trocken blieb, wurden die Erwartungen erfüllt.

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