Anti-Pegida-Demo in Nürnberg: Julis kritisieren Organisatoren

23.1.2015, 06:00 Uhr
Knapp 2700 Nürnberger gingen gegen Pegida auf die Straße - nun üben die Jungen Liberalen Kritik.

© Michael Matejka Knapp 2700 Nürnberger gingen gegen Pegida auf die Straße - nun üben die Jungen Liberalen Kritik.

In einem offenen Brief wenden sie sich an die Veranstalter von „NOnügida“.

Die Julis hatten, wie sie in ihrem Schreiben berichten, bei der Demonstration ein Schild dabei, auf dem zu lesen stand: „Gegen jede Form des Extremismus“. Diese Botschaft habe den Veranstaltern nicht gepasst. Es sei ein Ordner gekommen, der sie vor die Wahl gestellt habe: „Entweder wir als Organisation müssten gehen oder das Schild verschwinde. Da dieses Schild wesentlicher Teil unserer Botschaft war und wir uns nicht zensieren lassen wollten, haben wir daraufhin die Demonstration verlassen.“

Organisiert hatte die Veranstaltung die „Organisierte Autonomie“. Mehr als 2000 Menschen hatten sich der Demonstration angeschlossen. „Uns allen liegt eine weltoffene Gesellschaft ohne Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus am Herzen“, schreiben die Jungen Liberalen. „Ganz nach dem Motto ,wir sind bunt’ wollten wir uns als Mitglieder der Jungen Liberalen (...) eurer Demonstration anschließen.“ Noch immer treibe die Julis aber die Frage um, was die Organisatoren so an ihrer Botschaft gestört hatte. „Ihr hattet doch die Absicht, auf eurer Demo für Vielfalt und Meinungsfreiheit zu kämpfen.“

Julius Schöberl, Sprecher der „Organisierten Autonomie“, verteidigt im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung den Ausschluss der Jungen Liberalen. „Sie haben ganz explizit die Veranstalter gemeint.“ Es habe sich um eine bewusste Provokation gehandelt. „Sie setzen Rechts und Links gleich. Damit wird rechte Gewalt verharmlost.“ Linke fortschrittliche Kräfte, die sich für soziale Rechte und gegen Rassismus einsetzten, würden damit verunglimpft. „Sie werden dadurch mit Nazis auf eine Stufe gestellt.“

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