Auch der ökologische Weg führt ans Ziel

31.7.2011, 12:01 Uhr
Auch der ökologische Weg führt ans Ziel

© obs

Prämiert wurden in zwei Kategorien ein Managementkonzept und eine technische Plattform, die Nachhaltigkeit im Unternehmen unterstützen.

„Wir haben uns ein fiktives Unternehmen mit fünf Geschäftsbereichen ausgedacht und unser Nachhaltigkeitskonzept anhand der drei Säulen des ökonomischen, ökologischen und sozialen Handelns aufgebaut“, erklärt Samanthi Silva aus dem Siegerteam. Silva studiert wie ihre Teamkollegen Ruth Kramlinger, Merle Diekmann und Elias Brandelik im Master-Studiengang „International Business Studies“ im zweiten Semester. Gemeinsam haben sie das Seminar besucht, in dem das Projekt ausgeschrieben war, und seit Februar an einem Konzept gearbeitet. Dass sie den Wettbewerb gewinnen könnten, haben die vier trotzdem nicht erwartet: „Wir konnten unsere Chancen überhaupt nicht einschätzen und haben uns über den Sieg sehr gefreut, da es ein Riesenprojekt für uns war“, sagt Silva begeistert.

Um nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Ziele zu erreichen, entstand die Idee, im Unternehmen ein Punkte-System für Mitarbeiter einzuführen. Anhand festgelegter Maßnahmen, die der Mitarbeiter dokumentiert, kann er für sich und seine Abteilung sogenannte „Söko-Points“ sammeln und diese wiederum in Prämien eintauschen. „In unserem ‚Haus der Nachhaltigkeit‘ haben wir eine langfristige Strategie mit detaillierter Implementierung und einem Söko-Point-System als Herzstück entwickelt“, erklärt Silva, „da wir meinen, dass ein Unternehmen nicht nur ökonomisch erfolgreich sein sollte, sondern auch ökologisch und sozial.“ Dazu eigne sich das von den Studenten entwickelte sozial-ökonomisch-ökologische Punktesystem am besten.

Diese Idee hat auch der Jury am besten gefallen. Unter 71 Teams von 25 verschiedenen Hochschulen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein konnte sich das Nürnberger Management-Team durchsetzen und das Technik-Team den zweiten Platz holen. Das freut vor allem Betreuerin Iris Kaiser vom Lehrstuhl WirtschaftsinformatikII: „Dieses Jahr hat alles gut zusammengepasst“, sagt sie. „Die Studenten waren motiviert, haben gut in den Teams gearbeitet, sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam die Ideen entwickelt.“ Am Ende hätten die Gesamtpakete einfach gestimmt. Als Belohnung gibt es für die Sieger Tablet-PCs vom Veranstalter und von der Uni fünf Credit-Points mit Bestnote. Gratis obendrauf kommt noch jede Menge Freude über die Tatsache, zusammen etwas erreicht zu haben.

Nach intensivem Zeitaufwand mit gemeinsamen Ideenfindungs- und Kochabenden neben dem normalen Uni-Alltag, an dem auch für andere Fächer Hausarbeiten geschrieben und Präsentationen vorbereitet werden mussten, habe sich die Mühe allemal gelohnt. „Wir hatten mehrere Wochenenden, an denen wir unglaublich viel und hart gearbeitet haben. Dank des tollen Teamzusammenhalts hat sich das am Ende ausgezahlt“, sagt Silva stolz.

Auch bei den Zweitplatzierten des Wettbewerbs stand der Teamgeist während des Projekts an oberster Stelle. „Wir haben uns schon vorher gekannt und sind auch untereinander befreundet“, erzählt Fabian Lenz, der mit Carina Stiller, Andreas Korn, Daniel Neuer und Lars Oyntzen das Technik-Team bildete. Die fünf sind im zweiten Semester des Master-Studiengangs „International Information Systems“. „Wir fanden das Thema anfangs sehr schwierig und haben lange überlegt, wie wir mit Hilfe der IT Möglichkeiten finden können, um auf intelligente Art Nachhaltigkeit im Unternehmen zu erzeugen“, sagt Lenz.

Es habe mehrere Treffen und ausgedehnte Sitzungen für die Ideensammlung gebraucht. Und worin lag die Motivation? „Wir wollten Spaß bei der Sache haben“, meint Lenz. „Wenn es Spaß macht, macht man auch viel mehr.“ Dabei waren die Kompetenzen klar aufgeteilt. „Jeder hat den Aufgabenbereich übernommen, den er am besten konnte, und da wir uns vorher schon kannten, war schnell klar, wer was macht“, sagt Lenz.

Herausgekommen ist die Idee einer Plattform, mit der der Mitarbeiter Anteile an nachhaltigen Projekten innerhalb der Firma erwirbt und dafür eine entsprechende Rendite bekommt. Erstellt werden mussten ein Businessplan mit tragfähigem Konzept sowie ein programmierter Prototyp. Mit Erfolg: „Wir wussten von Anfang an, dass es gut ist“, erzählt Lenz, „aber dass es so gut ankam, das hat uns dann doch überrascht.“

Keine Kommentare