Auch Schoko-Igel gratulieren

Nürnberg - Jungbrunnen, Elfenspuk und Afrikanischer Zaubertrank – Wundersames vermögen Tees heutzutage zu sein. Vor allem sollen sie aber schmecken, findet Edda Kresin.

Seit zehn Jahren sucht sie in ihrem Laden «Blatt & Bohne» in Maxfeld den richtigen Tee für jeden Kunden. «Als Tee bezeichnet man eigentlich nur die Blätter der Teepflanze», erklärt sie. Rooibos und Kräuter seien vielmehr teeähnliche Getränke.

Edda Kresin liebt Tee und kann viel darüber erzählen: dass Assam malziger schmeckt, Darjeeling blumiger, dass Teeblätter durch austretenden Zellsaft und Oxidation braun werden (ähnlich wie Äpfel) oder dass nur zwei Prozent aller Schwarztees als Blatttee verkauft werden, der Rest landet in Teebeuteln. Wie der Name «Blatt & Bohne» aber schon sagt, gibt es hier auch Kaffee. «Wir bieten den Kunden nicht nur die Klassiker, sondern auch Raritäten wie Sorten aus Galapagos, Australien oder Papua Neuguinea, die es oft auch nur in begrenzten Mengen gibt», erklärt die Ladenbesitzerin. Kunden, die zuvor nur Filterkaffee getrunken haben, entdeckten das dunkle Getränk manchmal sogar ganz neu, erzählt sie. «Viele wissen nicht, dass beispielsweise der Reifegrad einer Kaffeebohne ganz entscheidenden Einfluss auf den Geschmack hat.»

Die Erfahrung der vergangenen zehn Jahre habe ihr gezeigt: Die Kunden, die ihr Herz an «Blatt & Bohne» verloren haben, achten vor allem auf Qualität. Oder sie suchen ein Geschenk. Gerade in dieser Hinsicht eröffnet sich eine dritte – für manche die wunderbarste Welt in «Blatt & Bohne: die Schokolade. Jede Tafel ist ein Unikat, jede Praline handgefertigt. Geliefert werden sie von der Firma Wagner aus Brunsbüttel.

Das Besondere an den Pralinen ist, dass sie vom Kern nach außen aufgebaut werden. «Bei vielen anderen Pralinen werden Hohlkörper maschinell mit der Creme befüllt», erklärt Gerhard Ruoff von Wagner. «Bei dieser Herstellung bleibt aber immer eine Luftblase in der Praline zurück. Diese Luft kann sich jedoch nachteilig auf das Aroma der Füllung auswirken.» Diesen Lufteinschluss gebe es bei Pralinen aus ihrem Haus nicht.

Zwei bis drei Tage dauert die Herstellung eines der schokoladigen Kunstwerke, mehrere Überzüge erhält der Cremekörper. Ihr Angebot umfasse zur Hälfte Pralinen «mit Schuss», so Kresin, genauso beliebt seien aber die ohne Alkohol. Generell werde bei der süßen Kunst experimentiert wie nie zuvor: weiße Schokolade mit Sanddorn-Orange, Vollmilch mit Sauerkirsch oder Blaubeer oder Prosecco in einer Igelhülle, für die die warme Schokolade auf einem Gitter gerollt wird.

Dunkle Schokolade sei bei den Kunden am beliebtesten, sagt Edda Kresin. Deswegen besteht die Geburtstagspraline zum Zehnjährigen auch aus Butterorange in Edelbitter.