Auf der Suche nach dem Ort, "Wo alles gut ist"

11.7.2019, 13:43 Uhr
Auf der Suche nach dem Ort,

© Foto: Helke Rüder

Vor etwa acht Jahren entstand die Theatergruppe "Auf die Zwölf" unter der Leitung von Dieter Schneider aus einer Schultheatergruppe. Seitdem führten sie immer wieder von Schneider selbstgeschriebene Theaterstücke zu stets aktuellen Themen auf, für "Ins Herz" über die Verbrechen des NSU bekamen sie den Mosaik-Jugendpreis und werden es im Dezember im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände erneut zeigen.

Geschichte zweier Geschwister

Am kommenden Freitag steht jedoch erst einmal die Premiere ihres neuen Stückes an: "Wo alles gut ist" erzählt die Geschichte der geflüchteten Geschwister Rahin und Shirin, die in Deutschland ein neues Leben beginnen wollen. Die freundliche Flüchtlingshelferin Carmen nimmt die beiden bei sich auf, trotz der Bedenken ihres Freundes Daniel.

Insbesondere mit der traumatisierten Shirin, die in ihrer Heimat davon träumte, Filme zu machen, ist es nicht einfach: Sie versteckt sich hinter ihrer Kamera und versucht mit Hilfe ihres eingebildeten Freundes Marty McFly aus der Film–Trilogie "Zurück in die Zukunft" Doc Brown zu finden, der sie mit seiner Zeitmaschine an den Ort bringen soll, wo alles gut ist. Was hinter Shirins Trauma steckt, ahnt jedoch zunächst niemand …

"Auf die Zwölf" besteht aus zehn jungen Leuten zwischen 18 und 26 Jahren, die inzwischen verschiedenste Berufe ausüben oder noch studieren. Die meisten der Mitglieder spielen seit über zehn Jahren Theater, stiegen nach dem Schultheater in die Gruppe mit ein. Kostüme, Bühnenbild, Requisiten, Technik, Werbung, Regie – alles ist gemeinschaftlich organisiert, zwar hat jeder seinen Spezialbereich, aber alle helfen überall mit.

Gedenken an Dieter Schneider

"Wo alles gut ist" führen sie zu Ehren des Autors und ehemaligen Leiters der Gruppe auf: Dieter Schneider starb vor einem Jahr im Juli, deshalb sollte die Aufführung unbedingt jetzt stattfinden.

"Uns war es wichtig, das für Dieter zu machen", erklärt Tülin Kaya, die Shirin spielt, "auch wenn es sehr viel Arbeit war, alles zu organisieren. Wir haben jetzt erst richtig gemerkt, wie viel Dieter immer für uns organisiert hat."

Florian Winkler-Rösler, der Carmens Freund Daniel spielt, ergänzt: "Selbst einen Raum und vor allem Zeiten für die Proben zu finden, war nicht einfach. Dieter hat die Gruppe zusammengehalten, ohne ihn ist die Truppe zunächst fast auseinandergebrochen."

"Wo alles gut ist" wird am Freitag, 12. Juli, um 19.30 Uhr im Großen Saal der Kulturwerkstatt Auf AEG aufgeführt, Karten unter der Telefonnummer 09 11/231-40 00, weitere Informationen im Internet unter www.aufdiezwoelf.com

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