Die Sehkraft im Blick

Augenerkrankungen: Experten geben am Telefon Tipps

Silke Roennefahrt

Lokalredaktion

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7.7.2023, 19:00 Uhr
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen dabei,  Erkrankungen der Augen frühzeitig zu entdecken.

© Marijan Murat/dpa Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen dabei,  Erkrankungen der Augen frühzeitig zu entdecken.

Dass mit den Jahren bei vielen Menschen die Sehkraft nachlässt, ist ganz normal. Doch nicht immer steckt "nur" eine harmlose Altersweitsichtigkeit dahinter. Es gibt Augenerkrankungen mit gravierenden Folgen, die schlimmstenfalls bis zur Erblindung führen können. Deshalb ist es wichtig, auf Warnsignale zu achten und rechtzeitig zum Facharzt zu gehen. Denn viele Sehstörungen lassen sich gut behandeln.

Um Diagnose und Therapie der verschiedenen Augenerkrankungen geht es auch bei unserer Telefonaktion am Mittwoch, 12. Juli. Von 16 bis 18 Uhr stehen drei Mediziner Rede und Antwort zu sämtlichen Fragen rund um das Thema. Sie alle arbeiten an der Klinik für Augenheilkunde des Klinikums Nürnberg. Dort werden alle Augenerkrankungen beurteilt und behandelt, so zum Beispiel Erkrankungen von Netzhaut und Glaskörper. Dazu gehören Netzhautablösungen, akute Einblutungen in den Glaskörper oder Blutungen unter der Netzhaut.

Auch Thrombosen sind möglich

Was weniger bekannt ist: Auch in den Augen kann es Thrombosen geben. Eine solche Thrombose liegt vor, wenn in der Netzhaut (Retina) eine Vene durch ein Blutgerinnsel ganz oder teilweise blockiert und somit der freie Blutabfluss verhindert wird. Ein Teil des Gesichtsfeldes fällt aus, die Betroffenen sehen verschwommen wie durch einen Schleier.

Ähnlich wie bei anderen Gefäßverschlüssen steigt das Risiko für eine solche Thrombose bei Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Blutfettwerten oder Übergewicht an. Meistens sind Frauen und Männer zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr betroffen. Wenn sie noch "frisch" sind, können die Verschlüsse mit Infusionen blutverdünnender Mittel behandelt werden. Aber auch eine Lasertherapie oder die Eingabe von Medikamenten in den Glaskörper können helfen.

Die Experten geben auch Auskunft zur Altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der zentralen Netzhaut. Man unterscheidet "trockene" und "feuchte" AMD. Mit dem Alter steigt das Risiko an, in den Industrieländern ist die Erkrankung die häufigste Ursache für starke Sehbehinderungen bei älteren Menschen.

Doch so weit muss es nicht kommen. Rechtzeitig erkannt, lässt sich der weitere Verlauf bei der feuchten Form stoppen oder verlangsamen. Auch Grauer und Grüner Star können gut behandelt werden. Beim Grauen Star wird die natürliche Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Für diesen Eingriff reicht in den meisten Fällen eine örtliche Betäubung.

Sowohl bei der Diagnose als auch bei der Therapie hat die Augenheilkunde in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Präzisere Instrumente, schonendere OP-Verfahren und eine bessere Bildgebung bei der Untersuchung erleichtern die Behandlung.

Auch am Klinikum gelingt zum Beispiel dank Optischer Cohärenztomographie ein Einblick in die kleinsten Ebenen des Auges. Diese Untersuchungstechnik ist mit einem Ultraschall vergleichbar, statt Schallwellen kommt ein spezielles Laserlicht zum Einsatz. Die Untersuchung sei patientenschonend und unschädlich für das Auge, betont Prof. Dr. Josef Schmidbauer, Ärztlicher Leiter der Klinik für Augenheilkunde. Er wird am 12. Juli mit seinen Kollegen, dem Leitenden Oberarzt Dr. Francesco Luciani, und Oberarzt Dr. Florian Bauer die Fragen der Leserinnen und Leser beantworten. Die Telefonnummern der Experten veröffentlichen wir am Mittwoch.