Auszüge aus Leserbriefen: Das Unvermögen einer Behörde
6.12.2010, 09:14 Uhr"Mir ist klar, dass es im Winter zu Verzögerungen kommt und dass der Winterdienst nicht überall sein kann. Aber wenn ich dann am nächsten Morgen in der Zeitung lese, das man um 22 Uhr mitten im Chaos das Räumen aufhört und morgens mit Beginn des Berufsverkehrs wieder anfängt, weil Überstunden vermieden werden sollen, und dass man so kurzfristig nicht auf Zwei-Schichtbetrieb umstellen kann, fehlt mir jegliches Verständnis. Die Lage war doch klar, es hatte bereits den ganzen Tag geschneit.", Renate Holtfoth, Nürnberg.
"Es ist eine Frechheit, was sich die Stadt und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum erlauben. Die Stadt und insbesondere Bürgermeister Förther haben angekündigt, aus den Fehlern des letzten Jahres zu lernen. Weit gefehlt: In diesem Jahr sind die Verhältnisse auf den Straßen und Gehwegen in Nürnberg noch viel schlimmer. Bürgermeister Förther hat seine Angestellten wohl in den Urlaub geschickt? Oder hat die Stadt noch immer kein Salz in ihren Depots? Der Oberbürgermeister oder der Bürgermeister sollte für das Chaos die Verantwortung übernehmen. Auf den Autobahnen rund um Nürnberg ist alles sauber geräumt, nur in Nürnberg sind Verhältnisse wie in Sibirien", Peter Daniel Forster, Nürnberg.
"Danke, dass wir in Fürth wohnen dürfen! Denn in Fürth wurden trotz schwieriger Haushaltslage während und nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage die Straßen vorbildlich geräumt – in Nürnberg leider nicht. Dass es dort nicht nur für Autofahrer und Zweirad-Fahrer, sondern auch für Fußgänger und ganz besonders für Behinderte sehr schwer ist, scheint die Stadt beziehungsweise den Stadtrat nicht zu interessieren.", Walter Eiblmaier, Fürth.
"Lesen wir in der Dienstagsausgabe noch eine freundliche Auflistung der Bürgerpflichten in Sachen Gehwegreinigung, zum Beispiel in Nachbarschaft zu Bushaltestellen, müssen wir zwei Tage danach und nach dem zweiten Tag Dauerschneefalls in der Region feststellen, dass es die Stadt überhaupt nicht für nötig hält, in irgendeiner Weise ihrer Schneeräumoder Streupflicht nachzukommen. Dies kann nun wirklich nicht mehr damit erklärt werden, dass hier gespart werden müsste. Eine Grundreinigung der Verkehrswege und Kreuzungen haben wir mit unseren Steuergeldern bezahlt, und sie ist in angemessener Frist zu erwarten", Dr. Ekkehard Ziemer, Nürnberg.
"Wie verträgt es sich mit den gesetzlichen Vorgaben, wenn Hauptverkehrsstraßen wie Landgraben- oder auch Gibitzenhofstraße eisbedeckt, voller Schnee oder Schneematsch sind. Ich war am Tag nach dem Schneefall im Landkreis Neumarkt unterwegs. Dort waren sogar die popeligsten Nebenstraßen schneefrei. Wenn ein CSU-Stadtrat sagt, dass man bei der Schneeräumung sparen muss, damit man die maroden Brücken sanieren kann, dann hätte ich doch den Vorschlag, die Millionen für den geplanten Frankenschnellweg-Ausbau dafür zu nehmen, dann kann die Stadt auch wieder ihrer Schneeräumpflicht nachkommen.", Margot Weiss, Nürnberg.
"Das gesamte Stadtgebiet war im Urzustand — Metropolregion, was für eine Schande! Jedes Dorf ist besser geräumt. Man wäre eventuell bemüht, auf Bus und Bahn umzusteigen, aber: Die Busse fahren ja zum Teil nicht, da sie aus Spargründen mit Sommerreifen ausgestattet sind. Die Bahn mit ihrem aus Spargründen schlecht gewarteten Schienennetz ist nicht besser. Aber beide krönen diese Leistungen mit der nächsten Preiserhöhung 2011", Sylvia Eiber, Feucht.
"Man sollte den Sör-Verantwortlichen ein Radio zu Weihnachten schenken. Im Rundfunk gab es am Mittwochmorgen halbstündlich eine Unwetterwarnung. Um 15.30 Uhr schickte ein gewisser Herr Kauppert (Sör), nach seiner Aussage, gerade mal elf Räumfahrzeuge auf den Weg. Dass um diese Zeit der Berufsverkehr in einer Großstadt einsetzt, bleibt ihm offenbar auch verborgen. Prompt standen seine Fahrzeuge im Stau. Dass am Donnerstagnachmittag die Münchener Straße immer noch nicht geräumt war, hat die SÖR-Sprecherin, Ulrike Goecken-Haidl, offenbar nicht mitbekommen. Ihre Aussage in den NN vom Freitag: „Es ist nichts schief gelaufen. Wir können nicht überall gleichzeitig sein“, spricht für das Unvermögen einer städtischen Behörde, die ihre Bürger zudem noch für dumm verkauft", Peter Werzinger, Nürnberg.
"Jetzt gibt es in Nürnberg offenbar nicht einmal mehr einen Schneeräumdienst für die Hauptstraßen. Im Stadtgebiet stundenlange Staus, weil an jeder Kreuzung maximal drei Autos pro Grünphase über die Kreuzung kommen. Wer dafür politisch verantwortlich ist, sollte seinen Hut nehmen. Dass es auch anders geht, sieht man, sobald man das Stadtgebiet Nürnberg hinter sich gelassen hat — die Straßen geräumt, der Verkehr rollt", Andreas Schreiner, Nürnberg.
"Am Donnerstag fuhr ich um 9 Uhr zu einem Geschäftstermin von Zirndorf nach Roth. Die Straßen im Kreis Fürth absolut passierbar, die A6 komplett geräumt, die B 2 ebenfalls. Dazwischen die Südwesttangente zwischen Sigmundstraße und Kornburg bestand nur aus Eisbrocken, Matsch und Schnee. Hier war um 9.15 Uhr weder geräumt noch gestreut. Ein Sicherheitsrisiko für alle Autofahrer. Die Stadt Nürnberg sollte die Millionen, die für Theater, Schauspielhaus und Tiergarten verschleudert werden, lieber für die Sicherheit der Bürger ausgeben", Kurt Schwemmer, Zirndorf.
"Am Mittwoch hat es vom Nachmittag bis in den Abend hinein in Nürnberg rund zehn Zentimeter geschneit. In der Nacht hat es nicht mehr oder nur sehr wenig geschneit. Trotz alledem ist die Stadt Nürnberg nicht in der Lage, die Schneemassen zu beseitigen, weil man die Räumzeiten verkürzt hat. Ab Mittwoch 22 Uhr bis Donnerstag um 8.30 Uhr habe ich kein einziges Räumfahrzeug gesehen. Wenn ich als Privatperson meinen Gehweg vor dem Haus nicht räume und sich jemand verletzt, weil er ausgerutscht ist, kann ich mit Sicherheit mit einer Klage rechnen. Aber als Stadt Nürnberg muss man natürlich nichts an den Straßenverhältnissen ändern! Ich finde das eine bodenlose Frechheit", Stefan Reichl, Nürnberg.
"Beim Pendeln nach Nürnberg erlebe ich als Fürther Autofahrer täglich, dass ich bei Schnee und Eis prima bis zur Stadtgrenze komme. Alle großen und viele kleine Straßen sind geräumt und staufrei. Das machen die Fürther gut. Aber dann: An der Stadtgrenze ist Schluss damit. Geschlossene Schneedecke, und man wird von Fußgängern überholt. Selbst große Straßen werden nicht geräumt. Es ist ja ein nettes Ansinnen, dass man weniger Salz streuen will aus Umweltgründen – fragwürdig bleibt dieses Ansinnen für große Straßen trotzdem. Aber auch noch das Räumen einzustellen, grenzt an Fahrlässigkeit", Dirk Paessler, Fürth.
"Ich bin Vertreter und komme in ganz Bayern herum. Auch in diesen Tagen war das so. Aber in keiner anderen Stadt, in der ich seit Beginn der Schneeperiode war, waren die Straßen so miserabel geräumt und gestreut wie in Nürnberg. Es ist mir unbegreiflich, dass Straßenarbeiter bei Chaos-Wetter einfach um 22 Uhr den Dienst einstellen. Das ist so, als würde ein Bademeister pünktlich vom Dienst heimgehen, obwohl in seinem Bad gerade jemand am Ertrinken ist", Henry Sambig, Nürnberg.
"Nachdem auch hier in den Siedlungen- Süd in den Nebenstraßen nicht geräumt wird, erwartete uns beim Gassi-Gehen im Wald die Überraschung. Die Strecke Waldweg zwischen Altem Kanal und Steinbrüchlein war sorgfältig gepflügt. Da sage einer noch, Nürnberg sorgt sich nicht um seine Bürger. Das Räumen der Seitenstraßen kann nur eine Frage der Zeit sein", Katharina Frank, Nürnberg.
"Ich persönlich hatte als täglicher Autofahrer überschaubare Probleme. Aus meiner Sicht ist es das größte Problem, dass einige Autofahrer Kreuzungsbereiche blockieren und nicht freihalten. Daher geht beim Querverkehr auch nichts mehr. So geschehen am Donnerstag vormittags an der Kreuzung Marienstraße/Bahnhofstraße", Rudolf Brunotte, Nürnberg.
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