Reanimation am Ufer

Badeunfall in Nürnberg: Kind geht im Wöhrder See unter

18.6.2021, 19:29 Uhr
Die Norikusbucht am Wöhrder See ist ein beliebtes Naherholungsziel - im Gegensatz zum Rest des Gewässers ist hier das Baden erlaubt.

© Clemens Helldörfer Die Norikusbucht am Wöhrder See ist ein beliebtes Naherholungsziel - im Gegensatz zum Rest des Gewässers ist hier das Baden erlaubt.

Zahlreiche Menschen hat es am Freitag an die Ufer des Wöhrder Sees gezogen, bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein war das Wasser der Norikusbucht eine willkommene Abkühlung. Einem Kind wäre das Bad in dem beliebten Gewässer im Nürnberger Osten beinahe zum Verhängnis geworden.

Es war am Abend gegen 18 Uhr, als Badegäste bemerkten, dass am Fuß des Norikus ein Mädchen im Wasser den Halt verlor und unterging. Mehrere Menschen tauchten nach der Zehnjährigen, die im trüben Wasser aber nicht mehr zu finden war. Gleichzeitig alarmierten Badegäste Polizei und Rettungskräfte. Wenig später traf eine Streife ein - als die Beamten erfuhren, dass ein Kind untergegangen sei, stürzte sich einer der Beamten in die Fluten und bekam das Mädchen tatsächlich zu fassen. Zu dieser Zeit war sie allerdings bereits mehrere Minuten unter Wasser gewesen.

Polizisten und Badegäste leisteten erste Hilfe und reanimierten die Zehnjährige noch am Ufer - dann wurde die Schülerin zur weiteren Versorgung in die Cnopf'sche Kinderklinik gebracht. Laut Polizei war sie zu diesem Zeitpunkt bei Bewusstsein.


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Dass das Mädchen zu tief in den See geriet, war offenbar ein Versehen: Zeugen berichteten, dass das Kind zunächst im seichten Teil der Bucht gespielt hatte. Einige Meter vom Ufer entfernt fällt der Boden allerdings steil ab. Offenbar war die Zehnjährige an dieser Stelle unter Wasser geraten. Ihre Familie sei zwar in der Nähe gewesen, konnte ihr aber nicht rechtzeitig helfen.

Mehrere tödliche Badeunfälle in der Region

Es ist nicht der erste schwere Badeunfall am Wöhrder See. Im vergangenen Sommer war dort ein 17-Jähriger ertrunken. Rettungskräfte hatten den jungen Mann zwar aus dem Wasser ziehen und wiederbeleben können, kurz darauf starb er aber im Krankenhaus.

Auch in den vergangenen Tagen kam es in der Region bereits zu mehreren tödlichen Badeunfällen. Im Landkreis Hof ertrank am Donnerstag eine Seniorin in einem Naturbadesee, im Main-Donau-Kanal zogen Retter einen leblosen 81-Jährigen aus dem Wasser. Das DLRG warnt davor, unbedacht ins Wasser zu gehen - auch und gerade bei sommerlichem Wetter. Bei hohen Temperaturen macht der Kreislauf schneller schlapp - ein Schwächeanfall im Wasser kann tödlich enden.


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