Bagger und Schlamm: Darum liegt die Norikusbucht trocken

24.4.2020, 05:54 Uhr
An der Badebucht des Wöhrder Sees laufen momentan Bauarbeiten, die Bucht ist trockengelegt. Bagger holen Schlamm und Schotter aus dem See.

© Kirsten Bröker An der Badebucht des Wöhrder Sees laufen momentan Bauarbeiten, die Bucht ist trockengelegt. Bagger holen Schlamm und Schotter aus dem See.

Der mit einem Damm vom Wöhrder See abgegrenzte Teich ist zurzeit jedenfalls fast ganz abgelassen. Bagger holen Schlamm und Schotter raus, parallel dazu wird heuer der Kiesfilter, der das Wasser des Teichs reinigt, abgegraben und von Algen und Schlamm gesäubert.


"Idylle": Besucher ziehen Bilanz nach einem Jahr Norikusbucht


Bis Ende Mai, also theoretisch bis zum Beginn der Badesaison, soll hier alles fertig sein. Dann läuft das Becken wieder voll. Trotzdem sei es natürlich völlig offen, ob in der Bucht heuer geschwommen werden darf. Wegen Corona steht auch das in den Sternen.

Auch Schotter wird aus dem Einlauf entfernt, der dann im Oberen Wöhrder See wieder "eingebaut" wird, so Amtsleiter Fitzthum. Gutes Stichwort, auch im westlichen Abschnitt des Sees wird nämlich bereits seit einem Vierteljahr intensiv gearbeitet. "Der See war hier extrem verlandet", erklärt der Wasserexperte.

Künstliche Inseln werden gebaut

Mit dem Material aus dem großen Sandfang und der Norikusbucht werden jetzt künstliche Inseln gebaut, die den Fluss weiter beschleunigen sollen. Es würden dauerhafte Wasserläufe neu gestaltet, erklärt Ulrich Fitzthum; ein komplexes Konzept, das ökologische Fragen wie den Pflanzen- und Vogelschutz unter einen Hut bringen soll, gibt dabei die Richtung an.

 

 

Was momentan wie eine riesige Baustelle im Wasser aussieht, auf der sogenannte Lastschuten das Material schwimmend transportieren, soll ab dem Sommer ein Biotop sein. Dann wird auch die Sperre des Rad- und Fußwegs am Nordufer wieder aufgehoben.

Fischtreppe geplant

Doch das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern. Am Wehr an der Satzinger Mühle wird eine Fischtreppe installiert, damit Fische die Pegnitz endlich ganz ohne Hindernisse durchschwimmen können. Dann wird an dieser Stelle der öffentliche Durchgang gesperrt.


Naturparadies: Wöhrder See wird für 15 Millionen umgestaltet


Sie sollte schon im März feierlich eröffnet werden: die neue Umweltstation unterhalb des Norikus, in der Kinder aller Schularten und Altersklassen viel über alternative Energien und den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen lernen können. Nach mehrjähriger Verzögerung sollte es im März losgehen, das Haus ist fix und fertig – und mit 4,2 Millionen Euro um einiges teurer geworden als geplant.

Doch die Pandemie hat der Stadt auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Insider hatten übrigens Wetten abgeschlossen, dass die Station im Wasser noch vor der Kommunalwahl effektvoll eingeweiht werden würde – und verloren.

4 Kommentare