"Bauer sucht Frau"-Kandidat Gunther: Ich bin schwer vermittelbar

16.6.2014, 13:29 Uhr
Morgens Schweinebauer, abends DJ. "Bauer sucht Frau"-Kandidat Gunther ist vielfältig - das sagt der 29-Jährige über sich selbst.

© Wiersch/RTL Morgens Schweinebauer, abends DJ. "Bauer sucht Frau"-Kandidat Gunther ist vielfältig - das sagt der 29-Jährige über sich selbst.

Deutschlandweit kennt Dich jetzt jeder als „attraktiver Schweinebauer Gunther aus Mittelfranken“. Stört Dich das?

Gunther: Das ist mir schon ein bisschen unangenehm, denn nach der Ausstrahlung Montagnacht ging mein Handy in einer Tour. Erst drei Tage später ist wieder ein bisschen Ruhe eingekehrt. Auch Mädels, die man entfernt kennt, finden Dich auf einmal wieder interessant. Dabei bin ich doch immer noch derselbe Mensch wie vor der Ausstrahlung. Entsetzt war ich aber, dass ich mein Facebookbild am nächsten Tag in der Bild-Zeitung gesehen habe. Da ist mir richtig anders geworden. So etwas macht man doch nicht. Da fragt man doch anstandshalber mal, oder? Mein erster Gedanke war dann: Ich schmeiß das alles hin, ich muss da schnellstens wieder rauskommen aus der Geschichte. Das hat mich wirklich richtig gestresst.

Wie reagierte Dein Bekanntenkreis darauf, als sie Dich im Fernsehen gesehen haben?

Gunther: Ich war schon erleichtert, als meine Freunde mir Rückmeldung gegeben haben, dass ich ganz gut rüberkam und mir Tipps gegeben haben, was ich besser machen kann. Ich habe mir das selber gar nicht angeschaut, weil ich zum einen keine Zeit hatte und mich selbst im Fernsehen einfach nicht sehen kann. Ich finde das so schlimm, wenn ich im Fernsehen bin und mit meinem fränkischen Dialekt rede und sehe, wie meine Mimik ist. Ich werde ganz sicher auch nicht den Fernseher anmachen, wenn die Staffel ausgestrahlt wird.

Warum hast Du Dich denn dann beworben für diese Fernsehshow?

Gunther: Ich hab mich selber gar nicht beworben. Eine Freundin von mir hat Pferde bei mir auf dem Hof stehen und die sagte mir dann, dass sie mich jetzt mal bei „Bauer sucht Frau“ anmeldet. Sie konnte nicht mit ansehen, wenn ich Frauen kennengelernt habe und das dann immer nichts auf Dauer war. Einige Zeit später habe ich dann tatsächlich einen Brief von RTL bekommen und ich dachte mir erst einmal: „Da mache ich nicht mit.“ Ich bin ja nebenher noch DJ, weil das mein großes Hobby ist und vielleicht denken die Leute dann „Da kommt der Bauern-DJ.“ Und darauf habe ich überhaupt keinen Bock.

Und jetzt bist Du trotzdem dabei?

Gunther: Meine Freundin überredete mich, so dass ich doch ein paar Bilder hingeschickt habe. Und dann nahm alles seinen Lauf. Ich bin für jeden Blödsinn zu haben, deswegen mache ich auch mit.

Hast Du Dir die vorhergehenden Staffeln von „Bauer sucht Frau“ angesehen?

Gunther: Nein. Aber vielleicht ist das auch besser so. Das Produktionsteam, das bei mir auf dem Hof war für den Bewerbungsfilm, war jedenfalls supernett. Alles, was sie mit mir gedreht haben, ist echt. Ich konnte frei bestimmen, wie ich gefilmt werden möchte. Sie geben einem Tipps, wie man sich am besten vor der Kamera bewegt, aber ansonsten konnte ich tun und lassen, was ich wollte.

Du bist Schweinebauer, DJ, hast eine eigene Sicherheitsfirma und einen Baumaschinenverleih. Wie kriegst Du alle Jobs unter einen Hut?

Gunther: DJing ist mein Hobby. Das mache ich, weil es mir Spaß macht. Die Landwirtschaft nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Da geht unter 60 Stunden pro Woche nichts. In alles andere bin ich irgendwie so reingerutscht.

Da ist doch gar kein Platz mehr für eine Frau, oder?

Gunther: Das findet sich schon irgendwie.

Wenn die Frau sagt, dass Du einen der Jobs weglassen sollst, um mehr Zeit mit ihr zu haben. Würdest Du das machen?

Gunther: Ich denke schon. Das DJing würde ich, glaube ich, nicht weglassen, weil das mein großes Hobby ist. Wobei, wenn ich dann mal später...Naja, DJs, die das einige Zeit machen, sind dann ganz schön fertig.

Schickst Du bisher Deine Schweine um 19 Uhr ins Bett, um dann Platten aufzulegen und stehst dann aber wieder um 6 Uhr morgens auf?

Gunther: Das meiste läuft in meinem Schweinestall automatisch. Sonntags gehe ich beispielsweise nur einmal in den Stall – außer, es werden Babyschweine geboren, dann muss ich schon öfters schauen. Die Schweine passen sich da an. Wenn ich am Sonntag bei denen um 9 Uhr im Stall stehe, schauen sie einen an nach dem Motto: „Was, jetzt schon aufstehen?“

Du wirst von Deinen Freunden auch „Schweineflüsterer“ genannt. Wie kommt das?

Gunther: Das sagen sie zum Scherz, aber ich habe wirklich einen guten Draht zu meinen Schweinen. Als das Filmteam da war, habe ich einer Mitarbeiterin ein Ferkel in die Hand gedrückt und es hat gequiekt wie verrückt. Dann habe ich es wieder genommen und es hat sich beruhigt. Man muss so ein kleines Ferkel nehmen wie ein kleines Kind. Das ist echt so.

Was erwartet die Frau, die Dich auf den Hof begleitet?

Gunther: Ich erwarte nicht, dass sie die Schweine ausmistet. Mir ist es am liebsten, wenn die Frau beruflich ihr eigenes Ding macht und nicht rund um die Uhr auf dem Hof arbeitet. Wenn sie mir ständig hinterherläuft, hat sie dann womöglich irgendwann die Oberhand und kommandiert mich rum. Es ist schon gut, wenn sie ein bisschen den Ton angeben kann. Ich brauche einen starken Gegenspieler, sonst wird es langweilig.

Wie sollte die Bewerberin denn idealerweise aussehen bzw. was sollte sie mitbringen?

Gunther: Vorgaben gibt es von mir nicht. Ist mir völlig egal, ob sie blond- oder braunhaarig ist. Aber ich stehe schon so ein bisschen auf asiatisch aussehende Frauen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich jetzt bei so etwas bewerben müsste, weil ich eine Frau ganz toll finde. Ich würde da nix zustande bringen. Ich bin wirklich sehr gespannt, was die Bewerberinnen so schicken...

Was erwartest Du Dir von der Kuppel-Show?

Gunther: Wenn's gut läuft, finde ich sofort meine Traumfrau. Aber ich glaube, dass sich viele Frauen bewerben, die heiß darauf sind, sich im Fernsehen zu sehen. Das Gute ist: Es sehen viele Frauen, wie ich in Echt bin und dann hoffe ich im Nachhinein, dass sich später eine meldet, die es Ernst meint und nicht nur ins Fernsehen will. Ich bin jetzt 30 – und irgendwas willst Du von den Kindern ja auch noch haben...

Wieviele Kinder willst Du denn?

Gunther: Zwei bis drei wären schon schön.

Wie würdest Du Dich selbst charakterisieren?

Gunther: Ich bin vielfältig, bin aber auch ein Chaot. Kochen kann ich gut, abspülen dagegen nicht. Und ich bin absolut hartnäckig. Wenn ich etwas will, kann ich schon richtig nervig sein. Aber ich muss ehrlich sagen: Ich bin schwer vermittelbar.

Wieso das?

Gunther: Weil ich so viel arbeite und sich die Frauen dann bestimmt denken, dass ich keine Zeit mehr für sie habe. Ansonsten bin ich eigentlich schon ganz normal und ein anständiger Mann, würde ich sagen. In der Vergangenheit habe ich meine Freundinnen das ein oder andere mal schon sehr vernachlässigt. Aber auch ich lerne dazu. Manche Fehler macht man kein zweites Mal.

 

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