Baustellen in Nürnberg: Statistisch war's ein normaler Sommer

1.10.2016, 06:00 Uhr
Baustellen in Nürnberg: Statistisch war's ein normaler Sommer

© Roland Fengler

Im Rahmen einer Baustellenbilanz wollten Daume und Bürgermeister Christian Vogel dem Eindruck entgegenwirken, dass es 2016 besonders viele Baustellen gegeben hat. "Es gab aber eine Zusammenballung in der Nordstadt", räumte Vogel ein. Betroffen war vor allem die Bucher Straße. Dort kam es bei einer Kanalbaustelle zu Verzögerungen, weil bei der Kanalsanierung Leitungen entdeckt wurden, die dort eigentlich nicht hätten liegen dürfen, so dass neu geplant werden musste.

Daume geht davon aus, dass es ab 20. Oktober dort zu einer verkehrlichen Entspannung kommt. Auch beim Brückenabbruch am Nordbahnhof kam es zu Verzögerungen, weil die Arbeiten aufwändiger waren als zunächst geplant. Die Verzögerung beträgt derzeit zwei Wochen. Stolz ist Vogel aber darauf, dass von den 468 Baustellen, die Sör im Sommer betreut hat, nur neun nicht termingerecht fertig wurden.

Die Zahl von 2226 Baustellen enthält auch kleinere Vorhaben wie die Wiederherstellung von Straßenoberflächen oder aber das Aufstellen eines Krans, der aber auch den Verkehr behindert. Pro Jahr werden insgesamt 14 000 Anträge für die Einrichtung von Baustellen gestellt. Laut Vogel müssten die Baustellen viel mehr gesichert werden als früher und sorgen deshalb auch für mehr Behinderungen: "Wenn etwas passiert, wird sonst sehr schnell geklagt." Die Anlieger von Baustellen müssten im Übrigen vom jeweiligen Bauträger und nicht von der Stadt informiert werden.

Bauarbeiten drängen sich im Sommer

Dass der Nürnberger Norden von den Bauarbeiten besonders betroffen war, liegt an dem Bau der Straßenbahn von Thon nach Am Wegfeld: Hallertorbrücke und Bucher Straße wurden saniert, damit die Straßenbahnstrecke zwischen Plärrer und Am Wegfeld in den nächsten Jahren nicht wieder aufgegraben werden muss, so Vogel. Die Straßenbahnverlängerung soll am 10. Dezember eröffnet werden.

Dass sich die Bauarbeiten im Sommer drängen, hat laut Daume mehrere Gründe. Das Verkehrsaufkommen auf dem Stadtgebiet ist um 15 bis 20 Prozent niedriger als in den anderen Monaten. Umleitungsrouten seien deshalb leichter einzurichten. Da es keinen Schulverkehr gibt, könne auch die VAG leichter ihre Strecken ändern und Taktänderungen würden weniger Probleme bereiten.

Erfolgreich ist offenbar das Pilotprojekt, mit dem Vogel den Flickenteppich auf Wegen und Straßen entgegenwirken will: Die aufgerissenen Teerdecken werden sofort wieder professionell verschlossen und es wird nicht mehr gewartet bis sich das Erdreich setzt. Auch bei den öffentlichen Toiletten geht es voran: In der Königstraße und am Inneren Laufer Platz werden noch 2016 die nächsten Toiletten eröffnet.

5 Kommentare