Baustellen-Nervenprobe bis Herbst in Thon

28.3.2014, 07:59 Uhr
Baustellen-Nervenprobe bis Herbst in Thon

© Skizze: NN-Infografik/VAG

Ein dickes Bündel Papier sind die Faltpläne für die sogenannte Spartenverlegung, die im 2,5 Kilometer langen Teilstück zwischen der bisherigen Endhaltestelle der Linie 4 in Thon und der neuen Endstation in Buch/Am Wegfeld notwendig ist. Damit dort die Schienen verlegt werden können, müssen zuerst die Versorgungsleitung aus der Mitte der Straße an den Rand verlegt werden. Es ist ein Riesenkraftakt, weil die Zeit drängt, denn noch immer soll die Verlängerung der „4er“ im Dezember 2015 mit dem Start des Winterfahrplans gefeiert werden.

„Eine schwierige Aufgabe“, sagt Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes, zumal es neben dem Zeit- auch einen Kostendruck gebe sowie ein großes politisches Interesse, dass das 35,4-Millionen-Euro-Projekt ein Erfolg wird. Seit drei Jahren laufen folglich die Abstimmungen mit dem Bauherrn VAG, mit dem für den Straßenraum zuständigen Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) und den beteiligten Firmen, wie der N-Ergie und zwei Ingenieurbüros.

Angesichts der Komplexität des Gesamtprojekts arbeitet die VAG mit zwei externen Planungsbüros zusammen. Benjamin Stammberger (PB-Consult) und Paula Kornberger (Emch + Berger) sind federführend im Team, das die Spartenverlegung in sieben große Bauphasen zerlegt hat, die 60 Einzelprojekte umfasst, so Jülich.

Jeweils zwei Spuren

Im vergangenen Spätherbst hat das Mammutprojekt begonnen, als der Mittelstreifen asphaltiert wurde. Klar und alles andere als einfach sind die Vorgaben: Entlang der Erlanger Straße, auf der werktags rund 37.000 Fahrzeuge unterwegs sind, müssen durchgehend in beide Richtungen zwei Fahrbahnen vorhanden sein, zudem darf nie an zwei Knotenpunkten gleichzeitig gebaut werden. Folglich müssen die Arbeiten wie ein Puzzlespiel aufeinander abgestimmt werden. Jeden Mittwoch treffen sich übrigens alle Beteiligten, um die Lage zu besprechen.

Aktuell läuft der Kanalbau im Bereich Cuxhavener Straße in nördlicher Richtung. Ein gutes Stück stadteinwärts wurde zuvor eine massive Stützwand errichtet, durch die am Rand der Straßenraum erweitert werden konnte. Anfang März hat auch die Sanierung der Brücke am Götzenweg begonnen. Damit dort künftig die Straßenbahn vorbeikommt, müssen die Widerlager verstärkt werden — zuerst im Westen, nach Ostern auf der Ostseite, wo auch ein neuer Tunnel entsteht. Die Planer versprechen, dass es nach Erlangen zumindest auf einer Seite durchgehend einen Radweg geben wird.

Weil die Linie 4 künftig kurz vor dem Götzenweg an den Ostrand der Erlanger Straße abzweigt, könnten schon im Sommer ab hier Schienen bis Am Wegfeld verlegt werden. Derzeit müssen die Bauzeitenpläne für den Gleisbau aber noch intern abgestimmt werden. Frank Jülich rechnet bis Ende Juli mit einer Ansage der VAG, was die Fertigstellung des Schienenprojekts angeht.

Eine Nervenprobe wird der Kanalbau für alle Beteiligten und auch für die Bewohner in Thon. Nach Ostern beginnt der Kanalbau zwischen Schleswiger Straße und Schnepfenreuther Weg stadteinwärts, wo die Rohre fünf Meter tief verlegt werden müssen. Gleichzeitig sind bis Sommer die Arbeiten auf der Ostseite der Bamberger Straße terminiert.

Ab Ende April läuft auch der Umbau der Kreuzung Kilian-/Forchheimer Straße im Osten, wo mit Einschränkungen beim Abbiegen gerechnet werden muss. Im Sommer ist die Westseite in Richtung Schnepfenreuther Weg an der Reihe und der neue Halt Thon. Im Herbst stehen Restarbeiten in Höhe Schleswiger Straße an. Als letztes muss dann die Fahrbahn komplett erneuert werden, bevor der Gleisbau richtig beginnen kann.

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