Bayernweiter Streik: H&M-Mitarbeiter protestierten in Nürnberg

29.5.2019, 16:12 Uhr
Bei dem Streik geht es auch darum, auf die Arbeitsbedingungen der H&M-Beschäftigten aufmerksam machen. Die Mitarbeiter haben dort mit "Filialschließungen, Personalabbau, gesundheitsschädlicher Flexibilisierung und schlechter Personalführung" zu kämpfen.

© dpa Bei dem Streik geht es auch darum, auf die Arbeitsbedingungen der H&M-Beschäftigten aufmerksam machen. Die Mitarbeiter haben dort mit "Filialschließungen, Personalabbau, gesundheitsschädlicher Flexibilisierung und schlechter Personalführung" zu kämpfen.

Den H&M-Mitarbeitern reicht es langsam: Nachdem die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzel- und Versandhandel bislang "enttäuschende Ergebnisse" zutage brachten, wie es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi heißt, machen 400 Beschäftigte nun den nächsten Schritt: Es kommt zu bayernweiten Streiks. Dafür treffen sich die Mitarbeiter in Nürnberg zu einer gemeinsamen Kundgebung.

Beschäftigte aus Nürnberg, Erlangen, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg und München werden am Mittwoch ab 10.30 Uhr in Nürnberg vor dem CVJM am Kornmarkt erwartet. Der anschließende Demonstrationszug begann um 11.30 Uhr und endete schließlich gegen 11.50 Uhr vor dem H&M Area Büro in der Karolinenstraße. Rund 400 Menschen wollten dabei für mehr Stundenlohn, eine höhere Arbeitsvergütung und die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Einzelhandel streiken.

Sie fordern dabei einen Euro mehr Gehalt in der Stunde und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro im Monat. Bei dem Streik geht es aber auch darum, auf die Arbeitsbedingungen der H&M-Beschäftigten aufmerksam machen. Die Mitarbeiter haben dort mit "Filialschließungen, Personalabbau, gesundheitsschädlicher Flexibilisierung und schlechter Personalführung" zu kämpfen, heißt es in der Pressemitteilung. Bei Filialschließungen im Konzern beispielsweise werden die Mitarbeiter andernorts nicht weiterbeschäftigt. Verdi geht sogar so weit, die betrieblichen Vorgänge bei dem Konzern mit "Existenzvernichtung" gleichzusetzen.

Zum Streik aufgerufen waren folgende Filialen:

  • H&M Karolinenstraße, Nürnberg
  • H&M Arkaden, Erlangen
  • H&M Schweinfurt, Georg-Wichtermann-Platz
  • H&M Würzburg, Schönbornstraße
  • H&M Bamberg, Grüner Markt
  • H&M Rosenheim
  • H&M München, OEZ
  • H&M München, PEP
  • H&M München, Kaufingerstraße 18
  • H&M München, Kaufingerstraße 24
  • H&M München, Kaufingerstraße 26

In der ersten Tarifverhandlung am 14. Mai in München haben die Arbeitgeber ab 1. Mai 2019 1,5 % und in 2020 weitere 1 % Entgelterhöhung angeboten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 24 Monate betragen. Die Forderung nach einer Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Einzelhandel lehnten die Arbeitgeber jedoch kategorisch ab. Im Einzel- und Versandhandel in Bayern arbeiten rund 535.000 Beschäftigte, davon sind etwa 300.000 Beschäftigte vom Tarifvertrag betroffen.

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