"Bergbrand" eröffnet - Mediterranes in ehemaliger Bank

22.5.2015, 18:28 Uhr
Seit zehn Jahren verwöhnt Jörg Scheuffler die Nürnberger mit ein bisschen Dolce Vita an der Maxbrücke. Jetzt eröffnete er seine Kaffeerösterei "Bergbrand" in der Weißgerbergasse.

© Michael Matejka Seit zehn Jahren verwöhnt Jörg Scheuffler die Nürnberger mit ein bisschen Dolce Vita an der Maxbrücke. Jetzt eröffnete er seine Kaffeerösterei "Bergbrand" in der Weißgerbergasse.

Für italienisches Lebensgefühl sorgt Jörg Scheuffler seit zehn Jahren mit seinem kleinen Café Di Simo an der Maxbrücke. Seit Donnerstagabend weht der Kaffeeduft nun auch durch die Weißgerbergasse. Hier, in dem Eckhaus gegenüber dem „Frizz“, hat Scheuffler seine eigene Kaffeerösterei namens „Bergbrand“ eröffnet. „Vor vier Jahren habe ich begonnen, mich mit dem Rösten zu beschäftigen“, erzählt der 45-Jährige, den die Liebe zu italienischen Cafébars einst im schönen Florenz packte. Also besuchte Scheuffler Röstseminare, röstete gemeinsam mit Armin Machhörndl von der gleichnamigen Rösterei in Gostenhof. Er habe viel ausprobiert, bis die eigenen Sorten, wie „Ursprung“, richtig gut waren. Jetzt steht im „Bergbrand“ eine große Probat-Rösttrommel hinter einer Glasschiebetür.

Gestaltet hat Scheuffler seine Rösterei zusammen mit der Münchner Architektin Caroline Dippold in dunklem Grau. Der Tresen besteht aus Holz, auf Glühbirne und Kabel reduzierte Lampen hängen von der Decke. Ein Café kann er hier nicht einrichten, da in der Weißgerbergasse keine neue Gastronomie eröffnet werden darf. Zu viele Partygänger haben in den vergangenen Jahren für zu viel Ärger, Dreck und Lärm gesorgt.

Also gibt es Cappuccino, Espresso, Filterkaffee nur zum Mitnehmen oder schnell Im-Stehen-Trinken. Und man kann frisch geröstete Bohnen kaufen. Jörg Scheuffler hofft, dass sich die Stadt doch noch zum Umdenken bewegen lässt. Und er seine Rösterei durch eine Cafébar erweitern darf. Ein paar Tische in der Sonne hier am Eingang zu Nürnbergs schönster Gasse würden sicher nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen gefallen.

Lieber neues Restaurant als neue Bank

Aus einer ehemaligen Bank in der Färberstraße ist kürzlich ein schickes neues Restaurant entstanden. Der Chef des „“ heißt Jasko Klijestorac und hat früher das Strandhaus am Dutzendteich geführt. Acht Monate ließ die Familie Aslan, Inhaber des „Hotels am Färbereck“, zu dem das Restaurant gehört, renovieren. Jetzt erstrahlt der große Raum in Grau- und Goldtönen, die Bar ist von Säulen eingefasst. Mediterrane Küche je nach Saison, dazu Menüs und viele Cocktails, sollen die Gäste ins „Färber Eck“ locken.

© Stefan Hippel

An den Wänden hängen alte Stiche und Fotos der Fleischbrücke, groß aufgezogen, die Tische sind fein gedeckt. Auf der kleinen Karte stehen Salate (ab 5,50 Euro), Antipasto Misto Italiano (10,50 Euro), Pastagerichte (ab 9,80 Euro) oder Fisch und Fleisch (ab 15,50 Euro). Auch für Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Geburtstage kann man das „Färber Eck“ buchen.

Das Heimweh in Tapas verpackt

"Morriña — Heimweh“ heißt eine Reihe, die bei Till-Jonas Heinz im ess.brand in loser Folge stattfindet. Angestoßen hat sie der Spanier Jordi Closa. Kredenzt werden allerlei Tapas und Pinxtos auf einer Art Buffet, von dem man sich die Teller (zwischen zwei und vier Euro) mit verschiedenen Leckereien dann nimmt und am Ende des Abends bezahlt. Die Tapas umfassen sowohl Klassiker wie eine Tortilla de Patata als auch neue Interpretationen, wie zum Beispiel Meerrettich-Torte mit Miesmuscheln. Der nächste Tapas-Abend beginnt am Samstag, 30. Mai, um 19 Uhr und endet um 22 Uhr. Man kann auch ganz spontan vorbeikommen.

Burger und Kino

Das Mobile Kino Nürnberg ergänzt gerne seine Filmvorführungen mit passendem Beiwerk. Heute Abend nun zeigt es als Preview die kulinarische Wohlfühl-Komödie „Kiss the Cook“ von Jon Favreau, in der ein unzufriedener Koch mit Hilfe seiner Freunde einen alten Imbisswagen renoviert. Zusammen mit seinem Souschef und seinem Sohn begeistert er bei einer Tour durch den amerikanischen Süden die Massen und findet zu dem zurück, was ihm wirklich wichtig ist: Familie, Freunde und die Lust am Kochen.

Damit niemand hungern muss, hat das Mobile Kino passend zum Film einige Food Trucks gewonnen, die ihre bewährt-beliebten Speisen verkaufen werden. Das Kino-Food-Truck-Ereignis findet auf AEG, Nordareal, am Künstlerhaus, Muggenhofer Straße 132, Nürnberg, statt. Einlass ist um 20 Uhr, Filmbeginn um 21.15 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten gibt es heute bis 18 Uhr online unter www.mobileskino.de oder an der Abendkasse.

Leipziger Hof von echten Nürnbergern übernommen

Seit Ende 2014 steht der ehrwürdige „Leipziger Hof“ im Nordostbahnhof-Viertel leer. Nun ist die Suche nach einem neuen Pächter abgeschlossen: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft wbg ist sich mit Charlotte und Joachim Glawe, den Betreibern des "Landbierparadieses", einig. Bislang bespielen die Glawes zwei Lokale in Nürnberg — das Landpierparadies in der Sterzinger Straße am Hasenbuck und das Landbierparadies in der Wodanstraße in der Südstadt.

In den kommenden Monaten wird das Anwesen aus den 1920er Jahren in der Leipziger Straße 32 möglichst originalgetreu renoviert und technisch total modernisiert. Spätestens im November soll das dritte Standbein des Landbierparadieses eröffnet werden, heißt es. Und zur Sommersaison 2016 wird dann der aufgemöbelte Biergarten mit Platz für über 200 Gäste folgen.

Eis aus eigenem Anbau

Eine Eisdiele der ganz besonderen Art findet sich seit 2014 in Thon und hat mittlerweile auch mächtig Anhängerschaft außerhalb des Viertels.

Weil es dort nämlich gastronomisch ziemlich mau aussieht, haben Tanja Zenk und ihre Großfamilie im Frühsommer vergangenen Jahres damit begonnen, Eis aus ihrem eigenen Garten heraus zu verkaufen. Das kam so gut an, dass seit diesem Jahr aus der Gartenzaun-Eistheke eine echte kleine, handgezimmerte Eisdiele geworden ist.

Freitags bis sonntags sowie an Tagen, die über Facebook bekanntgegeben werden, wird hier von 13 bis 19 Uhr die von der Traditionseisdiele „Campo“ in der Schnieglinger Straße bezogene Schleckerei zu Spaghettieis geschnitzt (4,50 Euro) und zu Kugeln geformt. Die gibt es nicht nur in Erwachsenenportionen (1 Euro), sondern auch kinderklein (50 Cent). Beiden gleichermaßen schmecken die wechselnden Smoothies (2 Euro) und Milchshakes (2 beziehungsweise 1,50 Euro). Der bislang namenlose und sehr familiäre Nachbarschaftstreffpunkt Marke Kompletteigenbau macht auf jeden Fall großen Spaß und ist damit einen Ausflug nach Thon absolut wert.

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