Corona-Krise: Nürnberger helfen Obdachlosen mit Spendenzäunen

26.3.2020, 16:01 Uhr
Sozialarbeiterin Leonie Längle startete in Nürnberg ein Hilfsprojekt für Obdachlose - am "Gabenzaun" hängt sie Tüten mit Lebensmittel und notwendigen Produkten auf.

© STEFAN HIPPEL Sozialarbeiterin Leonie Längle startete in Nürnberg ein Hilfsprojekt für Obdachlose - am "Gabenzaun" hängt sie Tüten mit Lebensmittel und notwendigen Produkten auf.

Leonie Längle hat gerade eben wieder für Nachschub gesorgt und mit weiteren Helfern neue Tüten an den "Spendenzaun" gehängt. "Die Resonanz ist super", sagt die 25-Jährige, die das Hilfsprojekt mit aus der Taufe gehoben hat. "Der erste Schwung war schon weg. Und es gibt sehr viele Leute, die sich solidarisch zeigen." Hinter der Idee stecke ein simples Prinzip, sagt die Sozialarbeiterin, die sich in der sozialistischen Jugendorganisation engagiert.


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"Die Menschen müssen ohnehin einkaufen und können dann gleich noch etwas für den Zaun mitbringen." Denn aus eigenen Mitteln können die Ehrenamtlichen die Spendenwand auf Dauer nicht bestücken. Haltbare Lebensmittel, die man nicht kochen muss, und Hygieneartikel sollen in die Tüten, die für obdachlose Menschen gedacht sind. "Zum Beispiel Brot, Aufstrich, Klopapier oder Damenbinden", so Längle.


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"Dass so viele helfen wollen, macht uns Hoffnung"

Wichtig dabei: Wer helfen will, sollte beim Verpacken auf die nötige Hygiene achten und Handschuhe tragen. Obst und Gemüse sollten vorher gewaschen werden, die Tüten sollten gut verschlossen sein. Auch neuwertige Kleidung kann gespendet werden. Mit dem Projekt wollen die "Falken" die Folgen der Corona-Krise für die Bedürftigen lindern. Das Virus treffe eben nicht alle gleich, sagt Längle. "Es ist ein Unterschied, ob ich es mir in einem großen Haus gemütlich machen kann oder ob ich auf engstem Raum zurecht kommen muss und noch Angst habe, meinen Job zu verlieren."


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Besonders hart sei die Situation für Wohnungslose, weil etliche Treffpunkte nur noch begrenze Kapazitäten haben. So dürfen sich zum Beispiel in der Wärmestube nur noch 20 Besucher gleichzeitig aufhalten. Auch die Verkäufer des Sozialmagazins Straßenkreuzers sind ohne Job. "Die Kluft zwischen Arm und Reich wird sich weiter verschärfen", fürchtet Längle. Der Spendenzaun solle diesem Trend wenigstens ein bisschen entgegen wirken. "Dass so viele helfen wollen, macht uns Hoffnung."

Infos zum Spendenzaun bei den "Falken", Telefon 09 11 44 37 09.


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