Coronavirus: Nürnberger Bundestagsabgeordneter positiv getestet
22.3.2020, 13:16 Uhr
Frieser, direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Nürnberg-Süd, hatte sich am Abend der Kommunalwahl angesteckt. Man habe sich bewusst nur im engsten Führungskreis mit etwa 15 Personen getroffen und auch einen gewissen Abstand voneinander eingehalten, sagte er. Doch unter den Teilnehmern war Daniel Peter Forster, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bezirkstag, bei dem kurz danach eine Infizierung festgestellt wurde.
Auch Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner, OB-Kandidat Marcus König und Bundestagsabgeordneter Sebastian Brehm waren bei dem Treffen am Wahlabend dabei gewesen. Nach momentaner Kenntnis unserer Redaktion ist aber Michael Frieser der einzige, der ein positives Testergebnis hat. Brehms Büro teilte am Sonntag mit, dass bei ihm der Test negativ ausgefallen sei.
Er habe keine größeren gesundheitlichen Probleme, versicherte Michael Frieser im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar sei er verschnupft und leide unter einer Einschränkung seines Geruchssinnes, aber das schränke ihn nicht besonders ein. "Es gab lediglich einen Moment in der ganzen Zeit", sagte er, "da dachte ich mir, jetzt legst du dich besser für eine halbe Stunde hin".
Eingeschränkte Sitzungswoche des Bundestages wird vorbereitet
Im Laufe der vergangenen Woche war der Abgeordnete – Justiziar der Unionsfraktion – an zahlreichen Telefonschalten beteiligt, um die stark eingeschränkte Sitzungswoche des Bundestages vorzubereiten. Man hat sich inzwischen darauf geeinigt, dass das Plenum am Mittwoch zu einer Debatte zusammentrifft und die Ausschüsse in der kürzestmöglichen Zeit das Nötige abarbeiten. Das Parlament soll auch nicht in voller Besetzung zusammenkommen.
Frieser will sich, da er ja voll arbeitsfähig sei, wenigstens an der Vorbereitung der Ausschussitzungen beteiligen. Zu den entsprechenden Arbeitsgruppen wird er telefonisch zugeschaltet. Auch seine Bürgersprechstunde will der CSU-Bezirksvorsitzende per Telefon abhalten und in den Sozialen Netzwerken will er verstärkt präsent sein. Die ganze Woche über bleibt er mit seiner Frau in strikter Quarantäne. Bereits vor Übermittlung des positiven Testergebnisses hatte er sein Haus nur kurz und auch das nur mit Mundschutz und Handschuhen verlassen.
Seinen Mitbürgern rät der Abgeordnete, sich „darauf (zu) besinnen, was uns ausmacht: in Krisenzeiten solidarisch zu sein“. Gerade jetzt heiße das im Alltag "Abstand halten!".
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