CSU-Spitzenkandidat König schließt VAG-Preiserhöhungen aus

30.6.2019, 05:30 Uhr
CSU-Spitzenkandidat König schließt VAG-Preiserhöhungen aus

© Stefan Hippel

Herr König, warum wollen Sie Oberbürgermeister werden?

Marcus König: Weil Nürnberg meine Heimatstadt ist, weil ich hier geboren bin, weil ich hier aufgewachsen und zur Schule gegangen bin. Weil ich diese Stadt liebe und weil die Chance da ist, das schönste Amt zu bekommen. Ich habe der Stadt viel zu verdanken und ich möchte etwas zurückgeben.

Sie fordern mehr Platz für Fußgänger und auch für Radfahrer. 1996 hat die CSU mit einem Wahlkampf für Autofahrer die Kommunalwahl gewonnen. Werden Ihnen die Wähler nicht davonlaufen und sagen, die CSU macht es jetzt wie die Grünen?

König: Nein. Ich glaube, der Unterschied besteht darin, dass wir uns um Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Autofahrer gleichermaßen kümmern. Wir müssen die Fußwege von Fahrradfahrern und von E-Rollern freihalten. Radwege müssen wir ausbauen und die Lücken schließen. Wir brauchen mehr Raum für Radfahrer. Für die Autofahrer müssen wir Quartiersparkhäuser bauen. Damit können wir auch E-Mobilität und Carsharing fördern. Wir werden in der Zukunft viele Verkehrsteilnehmer mit neuen E-Rollern, Segways, Waveboards und E-Bikes haben. Wo sollen die alle fahren? Wir müssen Multifunktionsstreifen in der Stadt installieren. Da fährt alles, was langsamer als ein Auto ist.

Wäre Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet eine Lösung, um den Verkehr flüssiger fließen zu lassen?

König: In Wohngebieten macht Tempo 30 Sinn. Tempo 50 sollte bei den Hauptverkehrsachsen bleiben. Dort soll der Verkehr abfließen. Es wäre Wahnsinn, wenn wir auf diesen Straßen den Verkehr behindern. Wir brauche noch bessere Ampelschaltungen, damit der Verkehr auf den Hauptachsen flüssiger fließt. Auch die Baustellen müssen besser koordiniert werden.

Nürnberg ist sehr eng bebaut. Sie haben angekündigt, dass Nürnberg grüner werden soll. Wie?

König: Wer ein grünes Nürnberg haben will, der muss nicht Grün wählen. Wir können Fassaden begrünen. Die Plätze können mehr Bäume vertragen. Ich möchte als OB für jedes neu geborene Kind, das in Nürnberg angemeldet wird, zusammen mit den Staatsforsten einen Baum pflanzen. Wenn wir zusammenarbeiten, dann können wir viel mehr Bäume pflanzen. Die Stadt hat einen Fahrradbeauftragten und jetzt auch einen Baumbeauftragten. Warum haben wir keinen Grün-Beauftragten? Er könnte eine Beratungsfunktion übernehmen, wie die Artenvielfalt gestärkt werden kann und wie der Garten eines Reihenhauses ökologischer wird.

Wann kommt die neue Preiserhöhung bei der VAG?

König: Mit der CSU wird es vorerst keine Preiserhöhung geben. Ich kann keine Preiserhöhungen machen, wenn der Ticketpreis nicht attraktiv ist und es am Ende immer noch billiger ist, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Einen günstigeren ÖPNV gibt es aber nur zusammen mit Bund und Freistaat. Mit dem schon zugesagten zusätzlichen Geld des Freistaats soll das Tarifsystems einfacher und innovativer werden. Dann bekommen wir auch mehr Nutzer. Wenn wir mehr U-Bahnen und mehr Busse einsetzen, dann muss uns der Freistaat bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge helfen. Wir wollen auch das U-Bahn-Netz attraktiver machen und setzen uns für die U-Bahn nach Neu-Wetzendorf und nach Stein ein. Langfristig sollten wir auch über eine neue Strecke in die Südstadt nachdenken: Die U-Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Plärrer muss entlastet werden. Die neue Strecke könnte dann Richtung Konzertsaal, Meistersingerhalle, Tiergarten gehen. 

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