Date auf Güterwaggon in Nürnberg: Mann bekommt 15.000-Volt-Stromschlag

26.8.2020, 13:32 Uhr
Der Bahnhof in Langwasser ist seit Jahren stillgelegt.

© Herbert Liedel Der Bahnhof in Langwasser ist seit Jahren stillgelegt.

Sie wähnten sich an einem "Lost Place", einem dieser verlassenen Orte, die eine magische Anziehungskraft auslösen. Der Bahnhof im Nürnberger Stadtteil Langwasser wird seit langer Zeit nicht mehr für Personenverkehr genutzt. Dort trafen sich am Dienstagabend ein 30-Jähriger und seine Bekannte, um auf einen abgestellten Güterwaggon zu klettern. Dabei sei der Mann zu nahe an die 15.000 Volt führende Oberleitung gekommen, teilt die Bundespolizei mit.

Bei einem sogenannten Stromüberschlag erlitt der Mann schwerste Verletzungen und großflächige Verbrennungen. "Nach der Einlieferung in eine Nürnberger Klinik stellten die behandelnden Ärzte fest, dass derzeit keine Lebensgefahr besteht", heißt es in einer Pressemitteilung. Nach dem Überschlag war der Mann von dem Waggen gestürzt.

Betreten der Bahnanlagen ist lebensgefährlich

Nach Angaben der Frau, die mit dem 30-Jährigen unterwegs war, wollten die beiden den "Lost Place" erkunden. Im Internet gibt es einen regelrechten Hype um die verlassenen Orte, auf Instagram posieren immer wieder Menschen in Ruinen und verlassenen Häusern. Bei der Durchsuchung des Rucksackes des Mannes fand die Polizei zudem zwei Farbspraydosen und eine kleinere Menge Betäubungsmittel.

Die Bundespolizei warnt: Das Betreten der Bahnanlagen ist lebensgefährlich, besonders beim Klettern auf abgestellte Züge komme es immer wieder zu schweren Verletzungen. "Die Oberleitungen führen eine Stromspannung von 15.000 Volt", heißt es in einer Mitteilung. Immer wieder enden solche Stromüberschläge auch tödlich. Dabei muss die Leitung nicht berührt werden.


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