Der direkte Draht zur Welt da draußen

20.6.2011, 18:48 Uhr

Welche zentrale Rolle in diesem Prozess der Jugendsozialarbeit an Schulen zukommt, machten zwei Jugendliche deutlich, die sich bei einer Podiumsdiskussion lobend über Margitta Schilling äußerten. „Frau Schilling war immer für uns da“, sagten sie. Schilling ist Sozialarbeiterin an der Geschwister-Scholl-Mittelschule in Röthenbach und begleitet ihre Schützlinge oft über Jahre hinweg. Die Lehrer wechseln, Schilling bleibt.

Auch Norbert Wenninger ist als Sozialarbeiter an einer Schule tätig, und zwar an der Nürnberger Theo-Schöller-Schule. Diese habe sich „auf die Fahne geschrieben“, wie es Wenninger formulierte, einen möglichst engen Kontakt zur Arbeitswelt zu haben. „Alle Lehrer an unserer Schule wissen, dass das unser Schwerpunkt ist.“ Gemeinsam mit einem Wirtschaftslehrer und der Schulleitung bildet Wenninger ein Team, das immer auch externe Partner sucht, um die Kinder und Jugendliche möglichst gut vorbereitet in die Welt nach der Schule zu entlassen. Das können neben gleichsam logischen Partnern wie der Agentur für Arbeit auch Unternehmen sein, etwa Supermarktketten. Doch neben solchen direkten Kontakten mit der Arbeitswelt sei es auch zentral, mit den Schülern bereits frühzeitig soziale Kompetenzen einzuüben, die später bei Bewerbungsgesprächen wichtig sein können. „Wir lehren unsere Fünftklässler, dass ein fester Händedruck wichtig ist. Und dass man seinem Gesprächspartner in die Augen sehen soll“, sagte eine Tagungsteilnehmerin.

„Wir dürfen aber vor lauter Förderwütigkeit auch nicht vergessen, dass es Jugendliche sind“, gab Robert Helbig zu bedenken. Es sei nachvollziehbar, dass zum Beispiel Achtklässler sich nicht permanent für ihre spätere Karriere interessieren. Der 29-jährige Helbig arbeitet seit Herbst 2010 als Berufseinstiegsbegleiter an drei Mittelschulen. Er betreut insgesamt 20 Achtklässler, die für diese besondere Förderung ausgewählt wurden. Das Angebot findet nach Schulschluss und auf freiwilliger Basis statt, insofern läuft Helbig durchaus bisweilen Gefahr, alleine dazusitzen. In der Regel aber erreicht er seine Schüler. Helbig versucht gemeinsam mit den jungen Leuten, ihre Kompetenzen und Interessen auszuloten und an ihren Defiziten zu arbeiten.
 

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