Der Kommentar: Toleranz ist gefragt

ROSENAU - Wenn ich in einer Großstadt lebe, muss ich einen gewissen Geräuschpegel ertragen!“ Diese Worte sagte kürzlich eine Dame, als es um die Umgestaltung des Wöhrder Sees ging. Den Appell hörte man vor knapp zwei Jahren auch, als Jazzkonzerte im Gostenhofer „Loft“ auf der Kippe und Wöhrder-Wiese-Veranstaltungen in der Kritik standen.

Letztlich sind immer Einzelfall-Entscheidungen angesagt, obwohl eine allgemeingültige Großstadt-Antwort schöner wäre. Die Crux beim Freiluftbetrieb des „Balazzo Brozzi“ hat damit zu tun, dass eine langjährig Tolerierung nicht mit einer amtlichen Genehmigung gleichgesetzt werden darf. Selbst wenn nach 28 Jahren eine Art Gewohnheitsrecht denkbar wäre.

Vor 20 Jahren hätte man ein Plazet der Stadt wohl noch relativ einfach bekommen können, heute droht dieses Versäumnis bestraft zu werden. Es sei denn, die Beschwerdeführer sind zu einem Kompromiss bereit. Das wäre ein sehr zu begrüßender Zug und ein Beweis für Großstadt-Bewusstsein.