Nato-Übung der Superlative

Deutscher Luftraum zeitweise gesperrt: Auswirkungen auch auf Urlauber - das sollten Sie wissen

Georgios Tsakiridis

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30.5.2023, 09:36 Uhr
16.05.2023: Medientag beim Lufttransportgeschwader 62 auf dem Fliegerhorst Wunstorf zur Großübung "Air Defender".

© IMAGO/Droese 16.05.2023: Medientag beim Lufttransportgeschwader 62 auf dem Fliegerhorst Wunstorf zur Großübung "Air Defender".

Auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nehmen die Nato-Bündnispartner die gemeinsame Verteidigung verstärkt in den Fokus. Unter dem Namen "Air Defender 23" steigt von 12. bis 23. Juni in Deutschland unter der Führung der Luftwaffe die größte Luftoperationsübung seit Bestehen der Nato - mit rund 10.000 Teilnehmern aus 25 Nationen. Obwohl der Luftraum zeitweise gesperrt wird, rechnet die Luftwaffe nicht mit Ausfällen im zivilen Luftverkehr - Flugreisende sollten sich dennoch auf Verspätungen einstellen.

Die Planungen für die Großübung laufen bereits seit 2018, mehr als 240 Flugzeuge sollen im europäischen Luftraum operieren. Die rund 200 Einsätze täglich - die hauptsächlich von den Standorten Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen und Lechfeld in Bayern starten - werden laut Luftwaffe großteils über der Nord- und Ostsee stattfinden. Bis zu vier Stunden lang sollen die drei genutzten Flugkorridoren im Norden, Süden und Osten Deutschlands für den zivilen Flugverkehr gesperrt werden. Immerhin: Am Wochenende sind keine militärischen Flüge angesetzt.

Auf Linien- und Urlaubsflieger soll sich die Übung dennoch kaum auswirken. Es sei laut Luftwaffe mit keinen Flugausfällen auf ziviler Seite zu rechnen. Dies hätten mehrere Studien der Deutschen Flugsicherung ergeben. Einzelne zivile Maschinen müssten zwar im genannten Zeitraum Umwege einplanen, dies bedeute jedoch allenfalls Verspätungen im Bereich von wenigen Minuten. Ob die Mega-Operation tatsächlich ganz ohne Folgen für Urlaubsreisende und Pendler bleibt, ist abzuwarten.

Aufatmen können Passagiere in Nürnberg. Der Luftraum des Albrecht Dürer Airports ist nach Angaben eines Sprechers nicht von der Übung betroffen. Daher rechnet der Flughafen mit keinen Flugstreichungen. Leichte Verspätungen seien aber durchaus möglich - so wie sie laut Flughafen während der Fluglotsenstreiks in Frankreich zuletzt auch in Nürnberg vorgekommen waren. Eine genaue Prognose sei derzeit aber noch nicht möglich.

Aktuell bereitet sich der Flughafen auf den traditionellen Ansturm zu den Pfingstferien vor: Während der Reisezeit zwischen dem 26. Mai und 11. Juni rechnet der Airport mit über 240.000 Fluggästen und mehr als 1.800 Starts und Landungen.

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