Die ganze Vielfalt der Kräuter – komplett in Bio-Qualität

28.4.2012, 00:00 Uhr
Die ganze Vielfalt der Kräuter – komplett in Bio-Qualität

© Roland Fengler/Harald Sippel

„Bio macht einfach Spaß“, sagt Michael Volland, Betriebsleiter der Gartenbau-Abteilung der städtischen Werkstatt für Behinderte (WfB). Behutsam hebt er ein Töpfchen mit syrischem Majoran empor – der Pflanzpott ist selbstverständlich nicht aus Plastik, sondern aus Kokosfaser und zersetzt sich deshalb später, wenn der zukünftige Besitzer ihn bei sich daheim im Garten eingegraben hat. Seit diesem Jahr ist die Kräuter-Abteilung der WfB in der Braillestraße neben dem Marienbergpark ein anerkannter Bioland-Betrieb.  Das hatte sich bereits im Vorjahr angekündigt, denn auch da hatte man schon nach biologischen Grundsätzen gearbeitet.

 

Die ganze Vielfalt der Kräuter – komplett in Bio-Qualität

© Roland Fengler/Harald Sippel

Doch erst jetzt ist die Umstellung vollständig. Das heißt von der Pflanzerde über das Saatgut bis hin zu den verkaufsfertigen Pflänzchen, die mit homöopathischen Stärkungsmitteln herangezogen werden, erfüllt jetzt alles die strengen Richtlinien. „Wir sind ganz ehrlich Bio“, fasst Volland das alles in einem Satz zusammen. Auch die zwölf Mitarbeiter mit Behinderung, die in der Stauden- und Kräutergruppe arbeiten, sind sichtlich stolz auf das, was sie geleistet haben.Einer von ihnen – Siggi Dobmann, der in der Stadtgärtnerei in der Braillestraße bereits seit 38 Jahren arbeitet und schon hier war, bevor die WfB sie übernahm – bekräftigt das. Eifrig karrt er Erde oder auch Pflänzchen herum, die in den Gewächshäusern herangezogen und dann nebenan im Verkaufsareal angeboten werden.

Die ganze Vielfalt der Kräuter – komplett in Bio-Qualität

© Roland Fengler/Harald Sippel

Stolz sein können die Mitarbeiter, die unter der Ägide von Gärtnerin Martina Porsch die Kräuter heranziehen, auch auf die Vielfalt des Sortiments. Da gibt es zwölf Rosmarin- und zwölf Thymiansorten, Minze in elf verschiedenen Ausprägungen von Ingwerminze bis hin zu Schokominze, syrischen Majoran oder, ganz schlicht, Koriander – um nur einige zu nennen. Über 100 teils ausgefallene Sorten machen den Kunden die Wahl schwer, lassen das Einkaufen aber zum Vergnügen werden, weil man ständig probeschnuppern muss. Und wer es lieber fruchtiger mag, kann auf Monatserdbeeren oder Rhabarber ausweichen.
Die Kunden nehmen das Bio-Kräuterangebot dankbar an, zumal die Preise nur moderat um 20 Cent erhöht wurden, obwohl die Herstellung deutlich teurer ist als bei herkömmlichen Pflanzen.

Einen besonderen Anreiz, der Gärtnerei einen Besuch abzustatten, gibt es am kommenden Samstag, 5. Mai: Dann steigt wieder das Kräuterfest mit Bewirtung und Musik sowie kleinen Kräuterrezepten zum Verkosten.

Gartenbau der Werkstatt für Behinderte, Braillestraße 27, Verkauf Mo.–Fr. 9–18 Uhr, Mi. nur bis 12 Uhr, Sa. 8.30–14.30 Uhr

 

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