Die Geschichte des Nürnberger Lebkuchens

24.11.2010, 13:33 Uhr
Die Geschichte des Nürnberger Lebkuchens

© Michael Matejka

Die Schau „Honig, Nuss und Mandelkern“ beleuchtet die Anfänge der schmackhaften Teigwaren von ihrer ersten heimlichen Herstellung in Klöstern im Mittelalter bin hin zur modernen industriellen Fertigung, wie Museumsleiter Matthias Murko am Mittwoch mitteilte.

Obwohl Lebkuchen erstmals vor rund 600 Jahren im Großraum Donauwörth und Augsburg erwähnt wurden, gilt Nürnberg längst als Hochburg des Honiggebäcks. Das liegt laut Murko daran, dass sich in der alten Reichsstadt wichtige Handelswege kreuzten und die örtlichen Bäcker dadurch leicht an die nötigen Gewürze und Zutaten für Lebkuchen wie Ingwer, Kardamom, Honig und Zimt kamen. Inzwischen ist der Begriff „Nürnberger Lebkuchen “ ebenso markenrechtlich geschützt wie etwa die „Nürnberger Bratwurst“. Beide Lebensmittel sind längst wichtige Exportprodukte der Frankenmetropole.

Inhalt der Ausstellung ist aber nicht nur der reine Herstellungsprozess der Lebkuchen, dessen kraftraubende Knet- und Rührarbeit 1840 von Dampfmaschinen übernommen wurde, sondern auch die Entwicklung der Verpackungen des Gebäcks – vom Papier zur kunstvoll gestalteten Blechdose. Dieses Handwerk habe sich um 1870 entwickelt und dazu geführt, dass die in Blechdosen gelagerten Lebkuchen nicht so schnell austrockneten.

„Die Nachfrage nach Lebkuchen war schon immer groß“, sagte Murko. Verpackt in Blechdosen, die meist mit romantischen Nürnberg-Motiven versehen waren, konnten die Lebkuchen fortan auch auf langen Handelsreisen als Geschenke mitgebracht werden. Weiter unklar bleibt, woher der Begriff „Lebkuchen“ stammt. „Darüber kann nur spekuliert werden“, sagte Murko. Eine Herleitung von den Wörtern „Laben“ oder „Leib“ sei jedenfalls vorstellbar.

Weitere Informationen sind unter :  www.museen.nuernberg.de zu finden.