Zoll

Drogen oder Waffen: Der Zoll in Nürnberg wird oft fündig

7.5.2021, 20:18 Uhr
Die Zöllnerinnen und Zöllner am Flughafen setzen Spürhunde ein, die bei bestimmten Substanzen im Reisegepäck anschlagen.

© Markus Scholz, dpa Die Zöllnerinnen und Zöllner am Flughafen setzen Spürhunde ein, die bei bestimmten Substanzen im Reisegepäck anschlagen.

Das Hauptzollamt Nürnberg hat im Jahr 2020 knapp 2,3 Milliarden Euro eingenommen. Den größten Teil machen die Einfuhrumsatzsteuer mit knapp 1,5 Milliarden Euro und die Verbrauchsteuern mit rund 210 Millionen Euro aus.
Zum Hauptzollamt gehört auch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Sie hat im vergangenen Jahr 739 Mal bei Arbeitgebern geprüft. Dabei ging es auch um pandemiebedingte Vorgaben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Fleischwirtschaft und Paketdienstleistungen gelegt, heißt es in der Jahresbilanz des Zoll. Mit Blick auf die Schwarzarbeit deckten die Teams Schäden in Höhe von fast 10,6 Millionen Euro auf. „Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung schaden unseren Sozialsystemen und somit letztlich uns allen“, sagt Ralf Stolze, Chef des Hauptzollamts Nürnberg.

Ein Blick ins Reisegepäck

Eine weitere Abteilung, die Kontrolleinheit Verkehrswege, spürt Schmuggel und Kriminalität auf. Schwerpunkte sind dabei die Autobahnen 3, 6 und 9. Unter den vielfältigen Schmuggelwaren, die bei Kontrollen ans Licht kamen, waren über 2000 Stück Ecstasytabletten, mehr als 170 Kilogramm einfuhrverbotener Honig in Waben und sehr viele unversteuerte Zigaretten. Am Flughafen Nürnberg sind die Beamten rund um die Uhr im Einsatz. Beim Blick ins Gepäck von Reisenden stellten sie etwa Zigaretten, Waffen, Kaviar und Arzneimittel sicher.

Auf der Straße und den Schienen, am Flughafen und in Paketverteilzentren konnten durch die Kontrolleinheiten insgesamt über 1,6 Millionen Stück geschmuggelte Zigaretten (die größte Menge seit 2014), 615 Kilogramm unversteuerter (Wasserpfeifen-)Tabak, sowie diverse Betäubungsmittel und Anabolika aus dem Verkehr gezogen werden.

Hohe Schadensersatzforderungen

Im gesamten Bezirk des Hauptzollamts Nürnberg wurden bei der Einfuhr zudem rund 19.000 gefälschte Markenartikel im Wert von über 1,9 Millionen Euro sichergestellt. Kleidung und Accessoires gehören zu den Dauerbrennern der Plagiate. Aber auch Heizdecken, Reiseladestecker und Schmuck waren unter den Fälschungen. Bestellungen im Internet sind einfach und der Lieferant meist nur ein paar Klicks entfernt.

Der Zoll beschlagnahmt jedoch auch auf dem Postweg gelieferte Markenfälschungen. Dem Empfänger drohen abgesehen vom Verlust von Geld und Ware noch hohe Schadensersatzforderungen des Originalherstellers. Außerdem konnten im Fracht- und Postverkehr sowie aus Koffern und Taschen von Reisenden 87 artengeschützte Exemplare beschlagnahmt werden. Darunter befanden sich neben Kaviar wie jedes Jahr vor allem bei Sammlern beliebte Korallen.


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