SPD fordert Tempo 30

Droht mit dem Hafenbrückenbau der Verkehrskollaps in Worzeldorf und Weiherhaus?

Rurik Schnackig

Lokales

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13.9.2022, 00:48 Uhr
Hafenbrücken, Blick Richtung Südwesten auf Hafenstraße (li.) und Frankenschnellweg, die jeweils beide mit Brücken den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente queren.

© Christian Höhn Hafenbrücken, Blick Richtung Südwesten auf Hafenstraße (li.) und Frankenschnellweg, die jeweils beide mit Brücken den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente queren.

Während des Neubaus der Hafenbrücken soll laut der aktuellen Planungen der Stadtverwaltung abschnittsweise der Verkehr von der Südwesttangente sowohl über den Marthweg als auch über die Schwanstetter Straße und die Spitzwegstraße umgeleitet werden. Seit dies bekannt ist, wird vor Ort über die Folgen dieser Umleitung rege diskutiert. Die Zunahme der Autos und vor allem der Lastwagen durch Worzeldorf und Weiherhaus scheint unausweichlich.

Mehr Sicherheit

Dadurch könne sich auch die Lärmbelastung für die Anwohner verstärken und eine größere Verkehrsgefährdung für Fußgänger und Radfahrer daraus resultieren. Die SPD will nun gegensteuern. SPD-Stadtrat Dieter Goldmann fordert: „Um die Lärmbelästigung der Anwohner bestmöglich zu begrenzen, haben wir eine vorübergehend eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 für die betroffenen Routen beantragt." Die reduziere den Lärm, den Schadstoffausstoß und erhöhe zugleich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer während der Bauzeit.

Die SPD weist in ihrem Antrag auch darauf hin, dass weitere Maßnahmen geprüft werden sollen, um die Ausweichstrecken vor allem für Schulkinder und andere Fußgänger sowie für Radfahrer zu erhöhen. Goldmann weiter: „In den beiden Stadtteilen ballt sich der Verkehr in den betreffenden Straßen, deswegen muss die Verwaltung alles in Bewegung setzen und größtmögliche Sicherheit gewährleisten."

Abriss und Neubau der Brücken aus den Jahren 1971/1978 stellen eines der teuersten Infrastrukturprojekte in Nürnberg dar. 

Abriss und Neubau der Brücken aus den Jahren 1971/1978 stellen eines der teuersten Infrastrukturprojekte in Nürnberg dar.  © Michael Matejka, NN

Bei den Hafenbrücken handelt es sich um zwei 1970/71 gebaute Verkehrsadern, die nahe dem Hafen über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente führen. Die erste ist ein Abschnitt des Frankenschnellwegs, die andere ein Stück der Hafenstraße. Letztgenannte besteht aus zwei einzelnen Brücken. Alle drei (Teil-) Brücken enthalten im Spannbeton den Stahl, der heute für Risse durch Korrosion anfällig ist und ein Sicherheitsrisiko darstellt. Ein Problem, das nicht nur Nürnberg beschäftigt. Bundesweit stehen solche Bauwerke, die früher oder später alle saniert werden müssen.

Mit der Fertigstellung des gesamten Projekts in Nürnberg rechnen die Planer aktuell Ende 2027.

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