Ein Platz mit Potenzial

Nürnberg - Der Nelson-Mandela-Platz ist nach vielen Jahren Vorplanung und Bauzeit endlich renoviert worden, für mehr als zehn Millionen Euro. Der Platz am Südausgang des Nürnberger Hauptbahnhofs hat das Potenzial, die Sichtweise auf die Südstadt zu verändern, kommentiert NZ-Redakteurin Ngoc Nguyen.

Ich ertappe mich selbst dabei: Fällt das Stichwort „Südstadt“, denke ich an eine zugeparkte Betonwüste mit schmalen Fußgängerwegen. Und vergesse dabei schöne Ecken wie das Nibelungenviertel oder Hummelstein. Zu diesem Eindruck hat maßgeblich der Nelson-Mandela-Platz beigetragen, allein schon seine Adresse „Hinterm Hauptbahnhof“ klingt wenig reizvoll. Am Südausgang gelegen, ist er einer der meist gesehenen Plätze der Stadt. Wenn Gäste in Nürnberg mit dem Zug ankamen und sich dorthin verirrten, schrumpften die Erwartungen an die Schönheit der Stadt auf ein Minimum. Der neu gestaltete Nelson-Mandela-Platz hat das Potenzial, das zu ändern.

Mit seinem hübschen Rasen, den Sitzgelegenheiten, den sicheren Fahrradwegen und dem großen Fahrradparkhaus wird er einer Großstadt gerecht, die Gestaltungswillen hat und sich nicht entmutigen lassen will. Denn – leider – auf die ersten Graffiti, Hundehäufchen, zerrupften Bäume und kaputten Mülleimer wird man wohl nicht lange warten müssen. Es liegt an uns allen, genau hinzuschauen, um dieses Tor zur Südstadt saftig grün zu erhalten.