Eine Denkfabrik für den Dialog der Religionen

25.6.2008, 00:00 Uhr
Eine Denkfabrik für den Dialog der Religionen

© Roland Huber

Schick zählte im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) beim Start der Arbeit einige «Wunschthemen» auf, die in der Kommission behandelt werden könnten. Dazu gehören für den Erzbischof die Begegnung von Jugendlichen und die Rolle der Religionen für den Integrationsprozess oder Fragen nach den ethischen Grundlagen der hiesigen Gesellschaft. Es gelte ferner, vorhandene Ängste vor den Formen der Frömmigkeit und der Spiritualität des jeweils anderen abzubauen. Die neue Kommission soll sich aber auch öffentlich zu sozialen oder politischen Fragen äußern und Stellung beziehen gegen rassistische oder rechtsextreme Aussagen.

Im Leitbild der «Kird» ist darüber hinaus davon die Rede, dass Arbeitshilfen für Gemeinden mit Blick auf deren «multireligiöse Situation» erarbeitet oder Studientage veranstaltet werden. Außerdem ist an eine Beratung zu Themen wie religionsverschiedene Ehen oder interkulturelles Lernen in Schule und Kindergarten gedacht.

Die neun Katholiken der 17-köpfigen Gruppe aus Mittel- und Oberfranken hat der Erzbischof offiziell beauftragt. Aus Nürnberg gehören Wilfried Dettling (CPH), Jürgen Kaufmann (Offene Kirche Sankt Klara), und Thomas Ohlwerter (Schulreferent der Stadtkirche) dazu. Die anderen haben eine beratende Funktion. Unter den vier Vertretern der evangelisch-lutherischen und reformierten Seite sind aus Nürnberg Hans-Martin Gloël (Begegnungszentrum Brücke-Köprü), Professor Johannes Lähnemann und Dieter Krabbe (Reformierte Gemeinde Sankt Martha) dabei. Zur vierköpfigen Vertretung der Moslems gehören Talip Iyi und Ali Nihat Koc von der Begegnungsstube Medina sowie das Ehepaar Emel und Amin Rochdi, zwei junge islamische Religionspädagogen, die an der Geschwister-Scholl-Realschule unterrichten. Der Kreis soll noch um Vertreter des Judentums erweitert werden.