Gesamtkonzept Altstadt beschlossen

Einstimmiger Beschluss für mehr Fußgängerzonen in der Nürnberger Innenstadt

21.7.2021, 19:17 Uhr
Die CSU-Stadträte Andreas Krieglstein und Max Müller finden es gut, dass die Burgstraße zur Fußgängerzone wird. 

© e-arc-tmp-20210721_143738-2.jpg, NNZ Die CSU-Stadträte Andreas Krieglstein und Max Müller finden es gut, dass die Burgstraße zur Fußgängerzone wird. 

"Wir haben immer gesagt, wir brauchen ein Gesamtkonzept für die Altstadt – und zwar nicht nur verkehrlich, sondern auch städtebaulich", betont Andreas Krieglstein, Fraktionsvorsitzender der Konservativen. Die Pfosten an der Bergstraße zum Beispiel, sagen Krieglstein und CSU-Verkehrsexperte Max Müller, hätten für die Stadtentwicklung gar nichts gebracht. "Die sind nur ein Symbol", meint Müller.
Dadurch, dass man die Straße wieder öffnet, erspare man Anliegern lange Umwege wählen, argumentiert der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Fraktion.

Lieferverkehr muss möglich sein

An anderer Stelle ist aber auch die CSU für zusätzliche Fußgängerzonen. Dass die Burgstraße für Autos gesperrt wird, befürworten Krieglstein und Müller, die hierin auch einen Gewinn für Touristen sehen, wenn das Areal attraktiv gestaltet wird. Und an dieser Stelle würden anders als an der Bergstraße keine wichtigen Verkehrsbeziehungen gekappt, sagen die CSU-Räte.
Und auch die Königstraße als Fußgängerzone halten die Konservativen für eine gute Idee. "Da fährt man doch mit dem Auto nur rein, um einen Parkplatz zu suchen und keinen zu finden", meint Müller. Wichtig sei freilich, betont Krieglstein, dass Lieferverkehr möglich bleibt.

Altstadt als Lebensumfeld

Der CSU-Fraktionschef betont, dass man die Altstadt als "Lebensumfeld" in den Blick nehmen und die Interessen der Anwohner berücksichtigen müsse. "An vielen Stellen ist sie nicht mehr attraktiv." Mit dem Konzept sieht er die Stadt auf gutem Weg, dass sich das wieder ändert. Vor allem findet er es erfreulich, dass man nun einen Plan aus einem Guss hat und sich nicht immer nur an einzelnen Straßen abarbeitet.


Mike Bock, Verkehrsexperte der Grünen, ist ebenfalls sehr zufrieden mit dem Konzept. Er betont aber, dass er sich noch Regelungen für den Radverkehr in der Altstadt wünschen würde. Zudem denkt der Grünen-Stadtrat, dass der Lieferverkehr auf bestimmte Zeitfenster beschränkt werden sollte. Bock wünscht sich auch, dass die Straßenbahn durch die Altstadt fahren kann.


In der eineinhalbstündigen Diskussion meldeten sich Redner fast aller Parteien im Stadtrat zu Wort. Die Umsetzung des Gesamtkonzepts Altstadt soll Anfang 2022 beginnen. „Qualität geht vor Tempo“, findet Krieglstein. Die Grünen sehen das ähnlich. Es sei wichtig, den Prozess öffentlichkeitswirksam zu begleiten. Wasser in den Wein schüttete Kämmerer Harald Riedel (SPD): Die Finanzierung der Pläne sei noch völlig unklar, mahnte er an.

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