Ekel-Döner im Stadion: Nürnberger Wirt verurteilt

30.9.2015, 20:41 Uhr
Im Grundig-Stadion verkaufte der Wirt Döner. Die hygienischen Zustände waren ekelerregend.

© dpa Im Grundig-Stadion verkaufte der Wirt Döner. Die hygienischen Zustände waren ekelerregend.

Lebensmittelregale voller Schimmel, Mäusekot in Gewürzbehältern und Kochtöpfen, Fußböden, klebrig vom Dreck, vergammelte Körbe in der Spülmaschine und Stockflecken an den Wänden: In einer solchen Gaststätte will niemand essen. Die gute Nachricht: Dieser Nürnberger Gastronom (40) bewirtet keine Kunden mehr – seinen Döner-Verkaufs-Stand im Grundig-Stadion und das Imbiss-Lokal im Nürnberger Westen gab er bereits auf. Und diese Woche gibt er auch den Schlüssel für das fränkische Lokal mit Biergarten an der Pegnitz ab, das er in der Nürnberger Altstadt gepachtet hatte.

Der Zustand des Wirtshauses, dessen Biergarten direkt an der Pegnitz liegt, löste bereits am 23. Oktober 2014 den Ekelalarm des Ordnungsamtes aus, damals erhielt der Wirt einen Strafbefehl über 12.000 Euro (120 Tagessätze zu 100 Euro). Er hätte zahlen, die Geldstrafe als Warnschuss verstehen und die halbe Nacht putzen können. Und dass die Behörde seine Betriebe im Auge behalten würde, hätte er sich denken können.

Doch nun geben sich die Lebensmittelkontrolleure im Amtsgericht gegenseitig die Türklinke in die Hand. Vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes schildern, wie es bei der Nachkontrolle im Februar 2015 im Lokal nicht sehr viel besser aussah und wie sie im Januar 2015 auch den Döner-Verkaufs-Stand des Wirts im Grundig-Stadion kontrollierten und den Imbiss-Betrieb im Nürnberger Nordwesten.

Zeitweise schloss das Ordnungsamt die Imbiss-Betriebe, dies sei das letzte Mittel, sagen die Kontrolleure, so schnell passiere dies nicht. Erst als die Missstände beseitigt waren, durfte der Gastronom wieder öffnen. Es sei unglaublich, resümiert der Ankläger, "wieviel Dreck man auf so kleinem Raum machen könne".