Wichtiger Übergang

Eltern aufgepasst: So klappt es mit der Eingewöhnung in die Kita

18.9.2021, 05:59 Uhr
In der Kita können sich die Kleinen so richtig schön austoben. Dafür ist allerdings Vertrauen nötig. Um dieses aufzubauen, ist die Eingewöhnung sehr wichtig.

© imago images / Stefan Trappe, NN In der Kita können sich die Kleinen so richtig schön austoben. Dafür ist allerdings Vertrauen nötig. Um dieses aufzubauen, ist die Eingewöhnung sehr wichtig.

Ob es eine perfekte Eingewöhnung gibt? Katrin Appelt muss lachen. Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihre Kinder ohne Probleme in der neuen Umgebung Fuß fassen. Wie gut der Übergang von der heimischen zur Fremdbetreuung gelingt, kommt laut der stellvertretenden Leiterin im Haus für Kinder Weltenburger Straße aber immer auch auf das Kind und die jeweilige Familie an: "Für manche ist es selbstverständlich, das Kind in die Kita zu geben, für andere nicht."

Wichtig sei es, den Eltern Sicherheit zu vermitteln. Damit sie sich im Vorfeld ein Bild davon machen können, was auf sie und ihre Kleinen zukommt, gibt es in städtischen Einrichtungen Angebote wie Elternabende, Schnuppernachmittage oder ein erstes Kennenlernen vor Ort. "Die Eltern sollen ruhig fragen, fragen und nochmals fragen", sagt Appelt.

Bei einem Elternabend wird den Müttern und Vätern nicht nur das Gesamtkonzept vorgestellt, sondern auch erklärt, dass sie in den städtischen Kitas auf jeden Fall mit vier Wochen Eingewöhnungszeit kalkulieren sollten. Natürlich geht es bei manchen Kindern schneller. Die Zeit sei aber allemal sinnvoll investiert, wie Appelt betont: "Wenn Kinder einen guten Übergang in die Kita erleben, tun sie sich auch bei den weiteren Übergängen in den Kindergarten und die Schule leichter."

Geduld statt Druck

Ganz wichtig: Die Kleinkinder sollten sich ohne Druck eingewöhnen können. Es gebe nichts Schlimmeres, als wenn die Eltern klarmachen, dass sie maximal zwei Wochen Zeit haben, erklärt Kerstin Popp-Hufnagl, die im Jugendamt im Fachbereich Städtische Kindertageseinrichtungen für fachlich-konzeptionelle Themen zuständig ist. Außerdem könne ein Kind jederzeit krank werden. Dann sollte es selbstverständlich zu Hause bleiben, auch wenn das den Eingewöhnungsprozess zurückwirft und dadurch mehr Zeit nötig wird.

Laut Popp-Hufnagl kommt es vor, dass vorwiegend Mütter der Kita skeptisch gegenüberstehen und große Zweifel haben, ob sie ihr Kind dort wirklich betreuen lassen sollten. Oftmals seien die Familien aber auf das zweite Gehalt angewiesen oder würden sich für den Schritt entscheiden, weil es viele andere auch tun. "Wenn sie selbst kein Vertrauen haben und Widerstand da ist, kann das nichts werden", erklärt Popp-Hufnagl. "Das spüren die Kinder sofort."

Die Plätze werden im Februar vergeben

Anmeldungen sind das ganze Jahr über möglich. Im Februar werden die Plätze dann online über das Kita-Portal vergeben. Vereinzelt finden Kinder auch unter dem Jahr einen Platz. Damit nicht zu viele Kinder gleichzeitig eingewöhnt werden, können sie in städtischen Kitas von September bis November zum Monatsanfang und zur Monatsmitte starten.

An ihren ersten beiden Tagen bleiben die Kinder mit einem Elternteil je zwei, am dritten Tag dann schon drei Stunden, wie Appelt erklärt. Ob zum Morgenkreis, mittags oder nachmittags ist nicht entscheidend, sondern dass sie einen festen Bestandteil des Kita-Tages miterleben. Bei freien Trägern kann sich das Prozedere freilich deutlich unterscheiden.

In der ersten Phase der Eingewöhnung geht es darum, die Kita gemeinsam kennenzulernen. In einem zweiten Schritt soll Vertrauen und Sicherheit aufgebaut werden. Wenn etwa die Mutter bei der ersten kurzen Trennung sagt, dass sie eben einkaufen geht, ist das ein Zeitraum, den das Kind erfassen kann. Es versteht, dass die Mama gleich wiederkommt.

Die Eingewöhnung ist äußerst wichtig

In der dritten Phase, der Ablösung, sollte sich das Kind in der Einrichtung willkommen und zugehörig fühlen. Eltern verlassen die Kita dann schon für längere Zeit. In der vierten und letzten Phase kann die gesamte Buchungszeit genutzt werden. "Die Krippe steht und fällt mit der Eingewöhnung", stellt Appelt fest. Klappt sie im ersten oder zweiten Monat nicht, wird es auch in den folgenden Monaten äußerst schwierig.

Wie lange die Eingewöhnung dauert, habe aber nichts mit der Qualität der Eltern zu tun, betont Popp-Hufnagl. Sie sollten versuchen, gelassen zu bleiben. Hilfreich sei es, wenn sie mit ihren Kindern über die Erlebnisse sprechen und zum Beispiel die Namen anderer Kita-Kinder und Fachkräfte in den Alltag einbringen.

Weitere Infos zur Eingewöhnung in die städtischen Kitas gibt es hier. Das Kita-Portal Nürnberg finden Sie hier.

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