Erstmal nur regional unterwegs

Endlich Klarheit für Studierende: So wird das Semesterticket zum Deutschlandticket

Christina Merkel

Hochschule & Wissenschaft

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2.3.2023, 15:10 Uhr
Wie es mit dem Semesterticket für Studierenden in der Region weitergeht, steht nun endlich fest.

© Timo Schickler Wie es mit dem Semesterticket für Studierenden in der Region weitergeht, steht nun endlich fest.

Die Verantwortlichen haben eine Lösung für das Semesterticket in Nürnberg, Erlangen und der Region gefunden. Viele Wochen war unklar, wie es weitergehen kann. Denn bundesweit wird bald ein Deutschlandticket eingeführt, dass auch Auswirkungen auf die Studierenden vor Ort hat.

Zwei Monate zu spät

Ab Mai dürfen sie damit für 49 Euro im Monat mit Bussen und Bahnen im ganzen Land unterwegs sein. So viel kostet aktuell auch das Semesterticket des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). "Eigentlich wollten die Studierenden schon zu Semesterbeginn auf das neue Deutschlandticket wechseln", teilt der VGN mit. Weil sich die Verkehrsminister der Ländern aber nicht auf einen früheren Beginn einigen konnten, kommt das Ticket jetzt zwei Monate zu spät. Ab 1. März müssen die Studierenden deshalb zunächst wieder auf das Semesterticket des VGN zugreifen, das nur für die Region gilt.

Das sieht auch für das Sommersemester aus wie bisher: Alle Studierenden erwerben automatisch ein Basisticket, mit dem sie nur zu bestimmten Zeiten fahren können. Oder sie entscheiden sich für eine Zusatzkarte, um rund um die Uhr in der gesamten Region unterwegs zu sein.

Zum Start des Deutschlandtickets im Mai können alle Studierenden, die die Zusatzkarte für das Sommersemester gekauft haben, ihr Ticket kostenlos aufwerten. Sie bekommen dafür einen Gutscheincode in ihrer App zugeschickt, mit dem sie dann bis zum Semesterende am 30. September im ganzen Bundesgebiet fahren können.

Vier Pläne gleichzeitig

"Wir haben viel diskutiert, Lösungen evaluiert und mussten aufgrund der großen Unsicherheiten teilweise mit drei oder vier Plänen gleichzeitig arbeiten", sagt Michael Robinson, Student an der Technischen Hochschule Nürnberg. Das Vorgehen jetzt sei gut und tragbar. Ohne das Semesterticket wäre eine Lücke von vier bis sechs Wochen entstanden, in denen die Studierenden im regulären Angebot bis zu 235 Euro pro Monat gezahlt hätten.

Ein paar Änderungen gibt es dennoch. Die Zusatzkarte wird ab 1. März nur noch in der VGN-App und der Nürnberg Mobil-App angeboten, aber nicht mehr im Onlineshop des Verkehrsverbunds oder an den Automaten. So soll das "Upgrade" zum Deutschlandticket ermöglicht werden. Bei einem gedruckten Ticket ginge das nicht.

Unklar bleibt weiterhin, wie es im Wintersemester 2023/24 weitergeht. Ministerpräsident Markus Söder hat vor kurzem ein "Bildungsticket" versprochen, mit dem Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende ab Oktober für 29 Euro bundesweit fahren dürfen.

Lücke im Haushaltsentwurf

"Allerdings ist die Finanzierung noch nicht im Haushaltsentwurf der Regierung eingeplant“, kritisiert Paulus Guter, Koordinator des studentischen Arbeitskreises zum Semesterticket Erlangen-Nürnberg. Mathias Meyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg, fordert Klarheit bis spätestens Ende März: "Die Hochschulen müssen bis Anfang Juni wissen, wie hoch die Rückmeldegebühr ist. Davor müssen noch Verhandlungen geführt, Verträge geschlossen und Satzungen geändert werden."

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