Erzieher unter Druck: Söder besucht Nürnberger Kita

25.5.2020, 15:53 Uhr
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (rechts), unterhält sich neben Familienministerin Carolina Trautner (links), während eines Besuchs in einem Nürnberger Kindergarten mit Corinna Hirschmann (hinten, 2.v.r.), Leiterin des Kindergartens. Seit dem 25. Mai dürfen Vorschulkinder in Bayern wieder in den Kindergarten gehen. 

© Daniel Karmann/dpa Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (rechts), unterhält sich neben Familienministerin Carolina Trautner (links), während eines Besuchs in einem Nürnberger Kindergarten mit Corinna Hirschmann (hinten, 2.v.r.), Leiterin des Kindergartens. Seit dem 25. Mai dürfen Vorschulkinder in Bayern wieder in den Kindergarten gehen. 

Hoch über Markus Söder schimmert nicht nur der bayerische Himmel kurz einmal vorschriftsmäßig weiß-blau durchs Glasdach des Reichelsdorfer Kindergartens. Über dem Ministerpräsidenten, der seine 1,94 Meter auf einem hölzernen Kinderstühlchen zusammengefaltet hat, schwebt auch ein Jubelruf in Großbuchstaben: "Willkommen zurück".

Ein Jubel, der seit Montag vor allem Eltern erfasst haben dürfte, deren Vorschulkinder mitsamt Geschwistern nach schier endlos langer Pause endlich wieder in die Kita durften. Für fast 50 Prozent der Kleinen hätten bayerische Einrichtungen seit gestern wieder geöffnet, sagt der Ministerpräsident bei seiner Stippvisite in Nürnberg.


Söder: Alle Kinder sollen im Juli zurück in Kindergärten und Kitas


Bis zum 1. Juli sollen dann schrittweise alle kommen dürfen. "Aber nur, wenn die Zahlen das hergeben", schränkt Söder bei seinem Auftritt in der kommunalen Kita in der Vorjurastraße vorsichtshalber ein. Die zweite Corona-Welle werde kommen, fürchtet Söder. Nachdem Thüringen die Beschränkungen aufgehoben hat, registriere man an der Landesgrenze wieder mehr Infektionen. Söder: "Das ist kein gutes Signal."

Es sei Menschen wie Corinna Hirschmann, der Leiterin des städtischen Kindergartens in Reichelsdorf, und ihren zehn Teilzeitmitarbeiterinnen zu verdanken, dass sich die Spielzimmer und der weitläufige Garten der Kita langsam wieder füllen können. Von ursprünglich 74 Kindern sind bereits 44 hier in Notgruppen angemeldet. Hirschmann sagt: "Die Eltern haben inzwischen Druck von ihren Arbeitgebern, wieder zurückzukommen. Das spüren wir."

Hinter den Erzieherinnen liegt keine einfach Zeit, nicht nur das Management der kleinen Notgruppen und der Dienste sei eine enorme Herausforderung gewesen "Ein Mindestabstand zu Kindern ist kaum einzuhalten", sagt Corinna Hirschmann. Wenn es nötig sei, müsse man ein Kind auch einmal auf den Schoß nehmen. Gerade den Kleinsten sei eine Erzieherin mit Maske nur schwer vermittelbar. Der Ministerpräsident stellt in Reichelsdorf systematische Covid-19-Tests für Kita-Personal in Aussicht, über die heute das bayerische Kabinett beraten werde.


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