Es fehlt noch einiges zum Radler-Mekka

11.4.2013, 07:20 Uhr
Dass Nürnberg auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt große Anstrengungen unternimmt, respektiert auch der Nürnberger Kreisverband des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club).

© Eduard Weigert Dass Nürnberg auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt große Anstrengungen unternimmt, respektiert auch der Nürnberger Kreisverband des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club).

Der Zusammenschluss in einer starken Radfahrer-Interessensvertretung, wie sie die AGFK darstellt, hat laut Hugo Walser einige Vorteile: „So hat unsere Stimme deutlich mehr Gewicht“, macht der Nürnberger Fahrradbeauftragte klar. Die im Jahr 2012 gegründete Arbeitsgemeinschaft, bei der bislang 32 Städte und sechs bayerische Landkreise mitmachten, könne die Belange der Radfahrer deutlich effektiver vertreten als eine Stadt allein. „Außerdem müssen wir nicht jedes Mal das Rad bei Fragen der Verkehrspolitik neu erfinden, sondern können voneinander lernen.“

Durch einen flächendeckenden Zusammenschluss von „Fahrrad-Kommunen“ soll erreicht werden, dass nicht jede Stadt und jeder Kreis ein eigenes Süppchen kocht. In dieser Hinsicht sieht es in der Region schon ganz gut aus: Nürnberg, Erlangen, Herzogenaurach, Stein, Lauf, sowie der Landkreis Nürnberger Land und der Landkreis Fürth sind Mitglieder, die Stadt Fürth ist nicht dabei.

Dass in Nürnberg nicht überall eitel Sonnenschein herrscht, was die Infrastruktur für den Radverkehr angeht, wurde bei der Präsentation keineswegs verschwiegen. Bei der Radltour mit dem Gremium wurden nicht nur gut ausgebaute Radwege, sondern auch so manches Nadelöhr und mancher Gefahrenpunkt wie der Kurzzeitparkplatz am Hauptbahnhof gezeigt, an dessen Ausfahrt es auch prompt zu einem Beinahe-Zusammenstoß kam.

Die Stadt, so meinte Baureferent Wolfgang Baumann in der abschließenden Sitzung, müsse und wolle hier auch noch einige Aufgaben erledigen. Von seiten der Kommission wurden hier in erster Linie die Schaffung von Abstellmöglichkeiten und die Radwegführung im Bahnhofsbereich genannt.



Dass Nürnberg auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt große Anstrengungen unternimmt, respektiert auch der Nürnberger Kreisverband des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club). Das Attribut „fahrradfreundliche Stadt“ müsse man aber durchaus kritisch sehen, sagt Vorsitzender Jens Ott. Die Auszeichnung sei in erster Linie wegen Maßnahmen wie Tempo-30-Zonen, dem Verleihsystem Noris Bike und der angestrebten Ausweitung der Radler-Anteils am Gesamtverkehr verliehen worden. Das Prädikat dürfe jetzt keinesfalls als Signal missverstanden werden, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen.

14 Kommentare