Explosion in der Werderau: Polizei ermittelt in alle Richtungen

1.4.2019, 12:39 Uhr
Bei der Explosion am Samstagvormittag ist ein 60-Jähriger schwer verletzt worden.

© ToMa Bei der Explosion am Samstagvormittag ist ein 60-Jähriger schwer verletzt worden.

Sieben Meter lang und drei Meter hoch ist das Loch, das die Explosion in die Fassade des Wohnhauses riss. Backsteine flogen aus der Mauer, sie wurden zu lebensgefährlichen Geschossen. Ein Brocken, bestimmt einen halben Meter lang, krachte auf einen Opel Corsa und demolierte ihn schwer. Auch am Tag nach der Explosion ist das Haus im Süden Nürnbergs gezeichnet von dem, was am Samstagvormittag dort geschah.

Jetzt sind die Experten der Nürnberger Kriminalpolizei am Zug. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Sprecher des Präsidium Mittelfranken am Sonntag. "In der kommenden Woche wird es weitere technische Untersuchungen geben." Womöglich wurde die Explosion durch Gas ausgelöst, hieß es unmittelbar nach der Detonation. Das kann die Polizei aber bislang nicht bestätigen.

Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler auch von der Vernehmung des Wohnungsinhabers. Der 60-Jährige wurde bei der Explosion schwer verletzt, seine Brandverletzungen werden derzeit noch in einer Klinik behandelt. "Wir konnten ihn noch nicht anhören", erklärt der Polizeisprecher. Auch wie schwer die Schäden an den Häusern sind, bleibt zunächst unklar. Hier sind mehrere Gutachter in Auftrag gegeben, teilt das Präsidium Mittelfranken mit. "Weitere statische Untersuchung wird es ebenfalls im Lauf der Woche geben." 

Klar ist jedoch: Drei Häuser bleiben vorerst unbewohnbar, die Inhaber dürfen nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Dass das Gebäude, in dem die Explosion ausgelöst wurde einsturzgefährdet ist, konnte der Polizeisprecher auf Nachfrage nicht bestätigen. Bis zum Samstagabend stützen es Experten des Technischen Hilfswerks (THW) provisorisch ab. Eine Maßnahme, die vor allem der Sicherheit der Ermittler sowie vorbeilaufender Fußgängern dient.