Expressbusse in Nürnberg: Die erste Stufe wird gezündet

13.7.2020, 18:42 Uhr
Expressbusse in Nürnberg: Die erste Stufe wird gezündet

© Foto: VAG/PR

Diese waren vergebens, weil die Berechnungen der VAG eine zu geringe Wirtschaftlichkeit ergaben. Doch das Blatt hat sich gewendet: VAG und Stadtverwaltung hatten, wie berichtet, bis Ende 2019 Vorschläge erarbeitet, die Anfang 2020 mit den Bürgern diskutiert wurden. Nachdem im April der Ferienausschuss des Stadtrats die Weiterführung der Planungen befürwortet hatte, wurde jetzt im Verkehrsausschuss die erste Stufe des neuen Buskonzepts Süd einstimmig beschlossen.


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Von allen Seiten gab es Lob und Begeisterung für die neuen Angebote, die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 umgesetzt werden sollen. Gerade von der Express-Linie 53, die von der Meistersingerhalle nach Kornburg sowie Schwanstetten und Schwand verkehrt, verspricht sich die VAG viele neue Fahrgäste. Wegen der Anbindung an die U-Bahnlinie 1 (Bauernfeindstraße) und die Straßenbahnlinien 6/8 (Dokuzentrum) gilt die Verbindung als prädestiniert für Pendler aus dem südlichen Umland.

Baureferent Daniel Ulrich erinnerte dabei an die Erkenntnis, dass jedes Umsteigen die Zahl der ÖPNV-Kunden halbiere. Deshalb ist ein großes Ziel des Konzepts, attraktive Umsteigeknoten zu schaffen. Zudem sind mehrere Beschleunigungsmaßnahmen vorgesehen, um die Fahrtzeit zu reduzieren – Ulrich spricht von "bis zu 15 Minuten". Die VAG kalkuliert für den "53er" mit jährlichen Betriebskosten von 1,3 Millionen Euro. Angesichts des erhöhten Aufwands wurde ein Probebetrieb beschlossen. Alle Fraktionen hoffen aber, dass das verbesserte Angebot angenommen und zur Dauereinrichtung wird.

Neuer Halt gilt als "neutrale Zone"

Ebenfalls ab Dezember wird die Buslinie 51 von der Frankenstraße über Weiherhaus nach Kornburg fahren – und von dort weiter bis Kleinschwarzenlohe Nord zum dortigen Einkaufszentrum. Weil die Verlängerung auf Wunsch der Stadt Nürnberg erfolgt, werden der Landkreis Roth und der Markt Wendelstein an den Kosten nicht beteiligt. Die neue Haltestelle wird als "neutrale Zone" bewertet, so dass keine weitere Tarifstufe bis zur Endstation zu bezahlen ist.

Diese Entscheidung stieß bei den Stadträten ebenso auf Beifall wie das verbesserte Angebot nach Holzheim, wo ab Dezember eine neue "Rufbuslinie" 81 an den "61er" angehängt wird, bei der auch kein Aufpreis fällig wird. Ein möglichst barrierefreier Haltepunkt soll hier außerdem dafür sorgen, dass mehr Menschen auf den Nahverkehr umsteigen. Sollte das Konzept erfolgreich sein, sind weitere Verbesserungen möglich. Und irgendwann vielleicht auch die Stadtbahn nach Kornburg.

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