Fahrplan für Sanierung des Totengräberhauses steht

10.8.2017, 19:57 Uhr
Fahrplan für Sanierung des Totengräberhauses steht

© Foto: Stefan Hippel

Noch steht kein Gerüst vor dem ältesten Wöhrder Gebäude, das seit 1529 auf dem Friedhof an der Bartholomäusstraße steht. Wie berichtet, hatte der Kirchenbauverein der evangelischen Gemeinde anno 2007 Alarm geschlagen, weil der Fachwerkbau zunehmend marode war. Nach einem Planungs- und Finanzierungsmarathon steht inzwischen fest, dass die Hälfte der veranschlagten Gesamtkosten von 600 000 Euro mit Zuschüssen vom Landesamt für Denkmalpflege beglichen werden kann.

Die restliche Summe muss die Kirchengemeinde St. Bartholomäus übernehmen. Laut dem langjährigen Pfarrer Hannes Ostermayer, der seit Ende 2016 im Ruhestand ist, bis Anfang September aber noch das Sanierungsprojekt betreut, wurden 200 000 Euro Eigenmittel angespart. Um einen Puffer im Etat zu haben, will man insgesamt 150 000 Euro über Spenden und Benefizaktionen einnehmen. Bei rund 70 000 Euro, so Ostermayer, sei man aktuell angelangt.

Zwei größere Spendenzusagen gab es dabei in jüngster Zeit. Zum einen haben die Stadträte im Ältestenrat und Finanzausschuss beschlossen, dass die Wöhrder Gemeinde 10 000 Euro aus den Edelmetallerlösen der städtischen Friedhofsverwaltung erhält. Die SPD-Fraktion begrüßt dies ausdrücklich: "Das Totengräberhäuschen am Wöhrder Friedhof ist etwas ganz Besonderes", sagt Stadträtin Daniela Hüttinger, die für den Stadtteil Wöhrd zuständig ist, "es wäre eine Schande, es sprichwörtlich verfallen zu lassen".

Zum anderen will der Verein Altstadtfreunde die Gemeinde ebenfalls mit 10 000 Euro unterstützen, was Hannes Ostermayer sehr freut. Unterstreiche der Schritt doch das Bestreben des Altstadtfreunde-Vorsitzenden Karl-Heinz Enderle, sich auch für den Erhalt von alten Gebäuden in anderen Stadtteilen zu engagieren.

Präsent bei der Kirchweih

Aktuell läuft beim Totengräberhaus noch die Schadstoffbeseitigung. Laut dem Restaurator Claus Giersch vom Fürther Architekturbüros Conn & Giersch, das die Sanierung durchführt, waren die Belastungen mit Holzschutzmitteln (wie Lindan) und giftigen Pflanzenschutzmitteln (wie E 605) stärker als anfangs gedacht. Ob die Beseitigung für Mehrkosten sorgen wird, ist noch offen. Bei der Wöhrder Kirchweih will Ostermayer ab 25. August auf alle Fälle wieder mit dem "Spendenbarometer" präsent sein.

Ab September werden jedenfalls Zimmerleute mit dem Rückbau alter Böden beginnen und schrittweise die Fachwerkkonstruktion sanieren. Drei Monate sind dafür veranschlagt. Nach den statischen Arbeiten folgen laut Giersch Heizungsbau, Putz- und Malerarbeiten sowie eine neue Außenhaut — planmäßig im Frühjahr 2018. Das Ziel ist laut Ostermayer klar: "Fertigwerden bis zur Kärwa 2018."

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