Fair gehandelte Rosen sind gefragt

11.2.2011, 16:36 Uhr
Fair gehandelte Rosen sind gefragt

© Roland Fengler

Ein Problem beim Blumenanbau in Entwicklungsländern sei der Gesundheitsschutz der Arbeiter. „Es werden teilweise Gifte verwendet, die in Europa verboten sind“, informiert Jürgen Bergmann von Mission EineWelt. Die Arbeiter würden oft unzureichend über diese gesundheitsschädlichen Gifte informiert. „Die Schwächsten zahlen die Zeche, manchmal auch in der nächsten Generation“, so der promovierte Agrarökonom, der bei Mission EineWelt das Referat Entwicklung und Politik leitet. Aus seiner Sicht die beste Lösung in entwicklungspolitischer und ökologischer Sicht: „Man sollte Blumen nehmen, die hier in Deutschland produziert werden.“ Es müssten ja nicht immer langstielige Rosen aus Kenia sein, findet Bergmann und wirbt für saisonale Produkte aus der Region.

Zum Valentinstag sind die Nürnberger davon noch nicht ganz zu überzeugen: Rote Rosen sind der Renner in den Blumenläden und die enorme Nachfrage kaum aus heimischer Produktion zu befriedigen. „Wir haben gut 800 rote Rosen verschiedenster Längen und Qualitäten hier“, berichtet Nadine Graf von Blumen Graf in Ziegelstein. Für die große Nachfrage setzt sie auf Lieferanten aus Holland. Aber auch Rosen mit dem FairTrade-Siegel werden in ihrem Geschäft häufiger verlangt. Nadine Graf führt zwar auch viele Blumen von Betrieben aus der Region, zum Beispiel Tulpen, Callas und Chrysanthemen – zum Valentinstag, so ihre Erfahrung soll es bei den meisten Kunden aber die klassische rote Rose sein.

Ein Schildchen weist zertifizierte Ware aus

Ähnliche Erfahrungen hat auch Jürgen Kiener von Jürgens Blumen Boutique in Mögeldorf gesammelt. In seinem Geschäft kommen bis zu 80 Prozent der Rosen von FairTraide-Herstellern. Zu erkennen sei das an einem Schildchen, das an einigen Rosen in jedem Bund angebracht ist, erklärt Kiener. Preislich seien die Unterschiede zwischen konventionellen und fair gehandelten Blumen nicht gravierend. Der Preis sei beim Großteil seiner Kunden auch nicht das einzige Entscheidungskriterium: „Auf die Qualität kommt es an“, so Kiener. Aber auch im Interesse seiner Mitarbeiter entscheidet er sich für zertifizierte Ware: „Wir hantieren den ganzen Tag damit und achten schon deshalb darauf, dass kein Gift an den Blumen ist.“

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