Fall 20: Weihnachtsaktion bittet um Hilfe für Mudra-Klienten

2.12.2019, 09:07 Uhr

Mit 17 war beispielsweise Robert G. (alle Namen von Betroffenen geändert) auf sich gestellt. Er rutschte bald in eine schwere Abhängigkeit und verlor jeden Halt. Richtig bewusst wurde ihm das erst nach ein paar Jahren. Immerhin brachte er im vergangenen Winter die Willensstärke auf, den Drogenkonsum konsequent einzustellen und sich helfen zu lassen.

Mit Mitte 20 will er jetzt erst einmal den Realschulabschluss nachholen, später traut er sich ein Fachhochschulstudium zu. "Um die Abstinenz zu sichern, benötigt er aber noch ärztlichen und therapeutischen Beistand", stellt die zuständige Mudra-Betreuerin fest. Und es fehlt ihm an vielem für einen gesicherten Alltag – von Kleidung über Küchenutensilien bis zu Mobiliar. Selbst für einen größeren Einkauf im Gebrauchtwarenhof ist er auf Unterstützung angewiesen.

Auf der Straße

Noch als Minderjährige war Tamara B. mit zwei Brüdern auf der Straße gelandet, wo sie allzu früh auch Zugang zu verbotenen Substanzen erhielt. Sie war noch ein kleines Kind gewesen, als ihre Mutter starb, der Vater hatte ihr und den Kindern zuvor schon den Rücken gekehrt. Als das Jugendamt eingriff, wurde die Jugendliche bei ihrer deutlich älteren Schwester in Obhut gegeben – der es aber auch nicht gelang, Tamara aus der Drogenszene herauszuhelfen.

Inzwischen hat sie den Absprung geschafft. Seit ein paar Monaten lebt die junge Frau drogenfrei – sonst könnte sie auch kaum Praktika in Kindertagesstätten und anderen sozialen Einrichtungen absolvieren.

Schon etwas ältere Klienten hatten und haben nicht selten mit chronischen Krankheiten wie Hepatitis C zu kämpfen. Oder müssen, wie Gerd M., mit 55 Jahren fast noch einmal von vorne anfangen: Eine kleine Firma gab dem gelernten Bürokaufmann nach einem Praktikum eine Chance. "Ein fester Tagesrhythmus und das Gefühl gebraucht zu werden, das hat mir lange gefehlt", sagt der Ex-Junkie, der sich fast zwei Jahrzehnte lang Heroin gespritzt hatte und mit der Aufnahme in das Substitutionsprogramm endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte.

Fast rührend, welch vergleichsweise bescheidene Wünsche die Mudra-Betreuer für ihn und andere Klientenan der NN-Aktion übermittelten: von der Übernahme von Vereinsgebühren, um auch im Winter Tischtennis spielen zu können, bis zum Tiergartenbesuch. Um sich wenigstens einmal leisten zu können, "was normale Opas auch mit ihren Enkelkindern unternehmen", wie Gerd M. sagt.


Die "Freude für alle"-Spendenkonten:

Spk. Nbg.: DE63 7605 0101 0001 1011 11; Spk. Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72; Spk. Erl.: DE28 7635 0000 0000 0639 99; Postb. Nbg.: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Für zweckgebundene Zuwendungen bitte einfach die Fallnummer mit angeben. Alle Spendernamen werden veröffentlicht (außer bei dem Vermerk "anonym").

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