Fall 24: Ein harter Kampf

8.12.2017, 09:39 Uhr
Fall 24: Ein harter Kampf

© Foto: Roland Fengler

Die Fotos auf dem Handy zeigen eine lachende junge Frau. Aufgenommen wurden sie erst vor wenigen Monaten, damals, als es im Leben von Ayshe K. (Namen geändert) endlich wieder aufwärtszugehen schien. Die 37-Jährige hatte einen Job gefunden und die schmerzhafte Trennung vom Vater ihrer zwei jüngeren Kinder endlich verkraftet. Doch die Diagnose Krebs machte alle Hoffnungen auf einen Neuanfang zunichte.

"Dann ging das Rad los." So beschreibt die vierfache Mutter den Moment, als ihr der Arzt das Untersuchungsergebnis vorlegte. K. leidet an Knochenmarkkrebs, noch ist unklar, wie die Heilungschancen sind. Eine erste Chemotherapie hat sie schon hinter sich gebracht, im Januar soll die Behandlung weitergehen. Doch derzeit ist sie so geschwächt, dass sie daran noch nicht denken mag. Nur mit starken Medikamenten kann sie die Schmerzen bekämpfen, liebevoll wird sie von den drei noch bei ihr lebenden Kindern versorgt. Vor allem Anna, die Fünfjährige, weicht kaum von ihrer Seite. "Sie ist meine Krankenschwester", sagt die Mutter, die auf jeden Fall gegen die Krankheit kämpfen will. "Was soll sonst aus meinen Kindern werden?"

Die Angst, die drei könnten alleine zurückbleiben, ist trotzdem im Alltag immer präsent und treibt auch die beiden älteren Kinder Nico (10) und Rebecca (13) um. "Mama, wenn du stirbst, kommen wir dann ins Heim?" Allein schon die Frage zeigt, wie groß die Verzweiflung ist. Weil der Vater sich selbst in dieser Lage laut K. nicht kümmern will, würde im schlimmsten Fall vielleicht die älteste Tochter einspringen, die schon ausgezogen ist. Allerdings hat sie selbst bereits eine kleine Familie und hätte dann fünf Kinder zu versorgen.

"Ich werde kämpfen"

Doch so weit mögen sie alle noch nicht denken. "Ich werde kämpfen", betont K., für die die Krankheit auch zum finanziellen Desaster wurde. Um überhaupt den Alltag meistern zu können, hat sie ihre Mutter aus Ungarn hergebeten. Die 67-Jährige hilft gern, doch sie bezieht nur eine Mini-Rente. Und Zuschüsse für die Hilfe im Haushalt bekommt sie ebenfalls nicht. So muss das schmale Budget für einen weiteren Esser reichen, denn allein käme K. derzeit nicht zurecht, zumal die Wohnung im vierten Stock liegt. Manchmal schafft sie es kaum, die Treppen zu bewältigen — eine Wohnung im Erdgeschoss wäre auch aus Sicht der Ärzte viel besser für sie.

Wenigstens die Geldsorgen möchte die Weihnachtsaktion lindern. Die kleine Wohnung ist nur mit dem Nötigsten ausgestattet, viele Möbel sind marode. Zu allem Überfluss gingen auch noch Waschmaschine und Kühlschrank kaputt. Außerdem belasten auch Ausgaben für Medikamente den Etat.

Dass sie trotz allem den Mut nicht verloren hat, bescheinigt ihr auch die Sozialarbeiterin vom Schlupfwinkel, die K. zur Seite steht. Sie sei eine Kämpferin, sagt Susanne Ebeling. Auch deshalb hat sie das Schicksal der Familie der Weihnachtsaktion besonders ans Herz gelegt.

Das Schicksal von Ayshe K. steht beispielhaft für Menschen, die auf eine Unterstützung durch die Weihnachtsaktion hoffen. Jede Spende hilft. 

"Freude für alle e. V." bittet um Zuwendungen auf eines dieser Konten:

Sparkasse  Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11

Sparkasse  Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72

Sparkasse  Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99

Postbank  Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54

Jeder Euro kommt ohne Abzug für Verwaltungskosten Bedürftigen in unserer Region zugute. Spendenbestätigungen senden wir unaufgefordert für Beträge ab 200 Euro zu - dazu bitte vollständige Adresse mit angeben. Barspenden nehmen gerne die Geschäftsstellen der Zeitung in der Nürnberger Mauthalle, in Fürth (Schwabacher Straße 106) und Erlangen (Hauptstraße 38) an.

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