Fall 26: Als Alleinerziehende mit Kindern in Notquartier

11.12.2017, 11:15 Uhr
Fall 26: Als Alleinerziehende mit Kindern in Notquartier

© Montage: nordbayern

So etwas wie Privatsphäre gibt es hier nicht: Der Raum ist zwar geräumig, aber spartanisch eingerichtet. Drei Betten, eine Kommode, Schrank und Tisch, das ist alles. Die Küche, das Bad, müssen sich die Mutter und ihre Kinder mit einer anderen Frau und deren Nachwuchs teilen. Auch wenn die Bewohnerinnen mal die Tür hinter sich zumachen können – in Ruhe für sich zu sein, ist hier ziemlich unmöglich.

"Meine Kinder wissen gar nicht, warum genau wir hier sind, sie halten das für eine Übergangswohnung", sagt die 35-Jährige. Wie aber hat es sie tatsächlich hierher verschlagen? Wo die Abwärtsspirale begann, ist nicht so leicht auszumachen. Bei der überstürzten Trennung von ihrem früheren Partner? Oder womöglich schon viel vorher – als sie ihrer eigenen Familie ihre Schwangerschaft so lange verheimlichte wie irgend möglich?

Weil die Eltern mit ihrem Partner nicht einverstanden waren. "Ich stamme zwar aus einer größeren Familie, bin aber doch allein, weil keiner mehr mit mir reden und etwas zu tun haben wollte und will", sagt Hannelore W. Auch als die Beziehung mit dem von den Eltern abgelehnten Partner in die Brüche gegangen war, wollten diese von der Tochter nichts mehr wissen.

Erschütternde Szenen müssen sich abgespielt haben, als sie im vergangenen Frühjahr ihre frühere Wohnung verlor. Um die Kündigung war zuvor lange gestritten worden. Einerseits hatten sich die Vermieter um viele Mängel in der Wohnung nicht gekümmert, andererseits war sie Nachzahlungen schuldig geblieben. Beim Zwangsauszug wurden obendrein jede Menge Habseligkeiten gepfändet samt den Spielsachen der Kinder.

"Es war eine einzige Demütigung", so Hannelore W. In dieser Situation sei ihr alles über den Kopf gewachsen, bescheinigte der Frau denn auch die Sozialpädagogin vom Allgemeinen Sozialdienst in einem Hilferuf an die Weihnachtsaktion. Und die Alleinerziehende versuchte tapfer, sich allein mit dem Kindergeld und den Unterhaltsleistungen durchzuschlagen. Doch so blieben ihr der Nürnberg-Pass mit seinen Ermäßigungen und die Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket für die Kinder lange verwehrt.

All das wurde inzwischen nachgeholt. Aber zu einem Neustart ist mehr Hilfe nötig – und die Weihnachtsaktion will der Familie dabei unter die Arme greifen.


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