Fall 33: Üble Diagnosen für fränkisches Ehepaar

17.12.2019, 09:15 Uhr

Der Reigen begann, als bei Hannelore T. (Namen geändert) vor bald zehn Jahren Brustkrebs entdeckt wurde. "Es war zum Glück in einem frühen Stadium, so dass die Behandlung zunächst erfolgreich war", erinnert sich die gelernte Pflegekraft. Doch überwunden war der Tumor nicht: Wenige Jahre später musste der Patientin die gesamte Brust abgenommen und wieder aufgebaut werden.

Parallel gesellten sich dazu: ein Herzinfarkt, ein Nierenversagen und eine Lebertransplantation. "Meine Tochter hat mir eine halbe Leber gespendet, sonst würde ich sicher nicht mehr leben", sagt die gut 50-Jährige. Und, kaum zu fassen, auch damit noch längst nicht genug: Nach einer Knie-OP mit Kunstfehler (ihr wurde eine zu lange Schraube eingesetzt) kommt sie ohne Gehhilfen nicht mehr vom Fleck – und ohne Schmerzen erst recht nicht. Tag für Tag schluckt sie einen Cocktail aus 19 verschiedenen Arzneien.

Noch einmal die Mutter besuchen

"Es ist alles dokumentiert", sagt sie und verweist auf dicke Aktenordner. Kein Wunder, dass sie an allem schier zu verzweifeln drohte. "Dass uns zur rechten Zeit ein Enkel geschenkt wurde, hat mich aus der Depression geholt", meint Hannelore T. Große Pläne mag sie nicht mehr schmieden. Ihr einziger größerer Wunsch: nach langer Zeit noch einmal ihre Mutter im hohen Norden von Deutschland zu besuchen.

Hart getroffen hat es auch ihren Mann Paul, vor allem mit einer hartnäckigen Prostatakrebs-Erkrankung. Und einer Fingeramputation. Seither muss der frühere Fernsehtechniker sein geliebtes Akkordeon in der Ecke stehen lassen. Krankheitsbedingt musste das Paar inzwischen sein vertrautes Heim aufgeben.

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