Stark gefährdete Art

Feine Streifen, flauschige Ohren: Süßes Zebra-Baby im Nürnberger Tiergarten geboren

Saskia Muhs

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16.2.2024, 11:15 Uhr
13 Monate lang tragen Greifzebra-Stuten den Nachwuchs unter dem Herzen. 

© Tiergarten Nürnberg / Thomas Hahn 13 Monate lang tragen Greifzebra-Stuten den Nachwuchs unter dem Herzen. 

Feine Streifen, flauschige Ohren: Im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist seit Kurzem ein junges Grevyzebra (Equus grevyi) zu sehen. Der Hengst wurde bereits Mitte Januar 2024 geboren, am Mittwoch informiert der Tiergarten auch die Öffentlichkeit in einer Pressemitteilung über die frohe Botschaft. Das Männchen hat sich sehr gut entwickelt und sich schnell in seine Gruppe integriert.

Mit dem Fohlen leben aktuell vier Grevyzebras im Tiergarten, darunter auch die Stute Wamba. Sie ist 2019 im Tiergarten geboren und war der letzte Nachwuchs bei den Nürnberger Grevyzebras. Charakteristisch für die Zebra-Art ist der weiße Bauch, das enge Streifenmuster und die großen Plüschohren. Sie gelten als die größte Zebra-Art.

Wilderei und Klimawandel als Bedrohung

Grevyzebras gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als "stark gefährdet". Die Art lebt in der Natur in den Trockengebieten Ostafrikas von Äthiopien bis Kenia. Durch die zunehmende Zerstörung des Lebensraumes und die Wilderei ging ihr Bestand innerhalb von 25 Jahren stark zurück: von über 20 000 Tieren auf weniger als 2 000. Die Haltung und Zucht der Tierart wird deshalb innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA in einem Erhaltungszuchtprogramm koordiniert.

Auch der Tiergarten ist Teil dieses Programms. Das Fohlen ist der erste Nachwuchs von Stute Linda und Hengst George, der im Juni 2022 aus dem französischen "Le Pal Parc Animalier" in den Tiergarten kam. "Die Mutter hat das Fohlen von Beginn an gesäugt und kümmert sich fürsorglich", wird Tierarzt und Kurator Dr. Hermann Will in der Mitteilung zitiert.


Auch die Zusammenführung mit Vater George und der zweiten Stute Wamba habe demnach reibungslos funktioniert. "In der Natur ist es üblich, dass sich die Stuten nur zur Geburt zurückziehen und sich schon kurz danach mit dem Fohlen wieder der Gruppe anschließen. Das halten wir auch im Tiergarten so", erklärt Revierleiter und Tierpfleger Oliver Pürkel. "Es ist schön zu sehen, wie sich die beiden Stuten um das Fohlen kümmern und es abschirmen, wenn der Hengst zu nahe kommt.

Fohlen kann ein Jahr bleiben

Das Fohlen lernt aber inzwischen auch immer mehr, sich zu verteidigen." Der junge Hengst kann voraussichtlich ein Jahr in der Gruppe bleiben, ehe er zur Konkurrenz für Vater George wird. Wie es mit der Gruppe dann weitergeht, wird im Rahmen des Zuchtprogramms entschieden. Der Tiergarten hält bereits seit 1972 Grevyzebras. Seit der ersten Nachzucht 1980 sind in Nürnberg mehr als 20 Fohlen herangewachsen.

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